Unna - damals und heute Ein filmisches Denkmal

Der Unnaer Marktplatz kommt im Film zwar nicht vor, Ralf Richter alias Filmbösewicht Kalle Garbowski stattete ihm aber dennoch einen Besuch ab – natürlich stilecht im Mercedes 560 SEC. © Roman Grzelak
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Auch wenn Außenstehende Unna auf den ersten Blick nicht mit Filmkunst in Verbindung bringen, bietet die Stadt doch verschiedenste Leckerbissen für Cineasten. Der Christian-Tasche-Filmpreis richtet sich an junge Filmschaffende, bei vielen heimische Gruppen gehören filmische Angebote fest zu ihren Aktivitäten dazu.

Und dann gibt es die „Unna-Trilogie“. Verantwortlich hierfür ist mit Regisseur Peter Thorwarth ein Kind der Stadt. Ein Film springt aus dem Trio besonders hervor: Bang Boom Bang – ein todsicheres Ding. 1999 kam die Filmkomödie in die Kinos und gewann schnell eine große Fangemeinde – so groß, dass der Sender Tele5 den Film zum 20-jährigen Jubiläum 2019 über ein Jahr jeden Freitagabend zeigte.

Viele der ikonischen Szenen des Films sind dabei im Kreis Unna entstanden, etliche in Unna selbst. Einige dieser Orte lassen sich noch heute finden, andere sind im Laufe der Zeit verschwunden.

Zu dieser Gruppe zählt auch das Stadion am Hertinger Tor, das zu Beginn des Films nicht nur Drehort für einen Kurzauftritt von Til Schweiger ist. Während Figuren wie der windige Geschäftsmann Werner Kampmann (Diether Krebs), sein Betriebsgehilfe Schlucke (Martin Semmelrogge) und Andy (Markus Knüfken) ihre ersten Auftritte haben, läuft im Hintergrund das Derby zwischen RW Unna und dem SV Holzwickede – mittlerweile im Holzwicker SC aufgegangen. Doch der Ligabetrieb ist längst weitergezogen und das Stadion existiert nicht mehr.

Container-Büros auf dem Stadtwerke-Gelände

In seiner Filmform nie existiert hat die Spedition Kampmann. Als Kulisse diente vielmehr ein ehemaliges Gelände der Stadtwerke. Auf dem standen zwar die Lagerhallen, die Büros wurden jedoch extra für den Dreh aus Containern angefertigt. Nach dem Umzug der Stadtwerke in den Indu-Park wurde die Fläche als Baugebiet vermarktet.

Deutlich mehr lässt sich jedoch auch heute noch im Stadtteil Massen finden – auf einem Drehort sind viele Unnaer tattäglich unterwegs. Denn die Sequenz in der Andy und Hauptfigur Keek (Oliver Korittke) mit dem Kampmannschen Tresor im Schlepptau des Ford Taunus in die Radarfalle rasen, entstand auf der Massener Straße. Anders als im Film zu sehen, entstanden die Aufnahmen jedoch nicht nachts, sondern wurden erst später digital auf Nacht getrimmt. Erhalten sind auch die Gebäude, die als Kulisse für Keeks Wohnhaus und „Franky‘s Videopower“ dienten.

In direkter Nachbarschaft zu Unna entstand übrigens eine weitere ikonische Szenen aus dem Film. In Holzwickede wurde beispielsweise die Tankstellenszene gedreht. Die Tankstelle Rabelt wich zwar später der Erweiterung des familieneigenen Kfz-Betriebs, dafür fand jedoch selbst der Familienname der Rabelts seinen Weg in den Film.

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