Zahnarzt-Paar von Drogenhandel-Vorwurf freigesprochen
In einer von ihnen vermieteten Wohnung über ihrer Zahnarztpraxis in Nettetal war eine große Cannabis-Plantage mit 1300 Pflanzen entdeckt worden. Der bereits verurteilte Mieter der Wohnung hatte ausgesagt, er habe die Drogenplantage im Auftrag des Paares betrieben.
Die Verteidiger hatten beteuert, dies sei eine Racheaktion des Mieters an seinen Vermietern gewesen. Der Dentist habe sogar einen Detektiv engagiert, um herauszufinden, was in seiner Wohnung passiert. Dieser Detektiv habe der Polizei den entscheidenden Tipp gegeben.
Am Freitag hatte auch die Staatsanwältin einen Freispruch beantragt: Die Beweise hätten nicht gereicht. „Es war ein besonderes Verfahren“, sagte die Vorsitzende Richterin. „Der Hauptbelastungszeuge, der das Verfahren überhaupt erst in Gang gebracht hat, war nicht greifbar.“ Für Rache als sein Motiv, das Paar zu belasten, spreche viel, sagte die Richterin.
Die übrigen sogenannten Belastungszeugen hätten sich in erhebliche Widersprüche verstrickt. Zudem habe es bei den Ermittlungen „klare Versäumnisse“ gegeben. Den Eheleuten steht nun eine Entschädigung zu. Das dürften weit über 20 000 Euro sein, schätzte der Verteidiger des Zahnarztes.
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