Razzia gegen Abou-Chaker-Cousin Hat ein Polizist aus Marl vor der Razzia gewarnt?

Eine Polizeiabsperrung.
Ein Polizist soll Infos über eine Razzia weitergegeben haben. (Symbolbild) © Hannes P. Albert/dpa
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Angeklagt ist ein 25-jähriger ehemaliger Polizist, der seinen Dienstort in Marl hatte. Der Polizeibeamte auf Probe hatte am 7. Juli 2022 an einer Durchsuchungsmaßnahme bei einem Oer-Erkenschwicker Autohändler teilgenommen. Der Kfz-Händler ist ein Cousin des Berliner Clan-Chefs Arafat Abou-Chaker.

Aus dem Dienst ausgeschieden

Laut Anklage informierte der 25-Jährige seinen Vater, der Geschäfte mit dem Händler gemacht haben soll, über die anstehende Durchsuchungsmaßnahme in Oer-Erkenschwick. Der Vater wiederum soll die Warnung an den Händler weitergegeben haben. Der angeklagte Polizeibeamte ist inzwischen aus dem Dienst ausgeschieden. Der Vorwurf der Anklage gegen ihn lautet: Verletzung von Dienstgeheimnissen.

Scheinrechnungen und Schwarzarbeit

Am Rande der Razzia im Juni des vorletzten Jahres war der Kfz-Meister aus Oer-Erkenschwick verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft hat vor kurzem Betrugsanklage erhoben. Im Fokus steht eine von dem 41-jährigen Cousin von Abou-Caker offenbar parallel geleitete Sicherungsfirma. Es geht um Scheinrechnungen und Schwarzarbeit. Der Schaden beläuft sich laut Anklage auf mehrere Millionen Euro. Der vorbestrafte Werkstatt-Chef war zwei Monate nach dem polizeilichen Großeinsatz an der Ludwigstraße gegen eine Kautionszahlung in Höhe von 100.000 Euro aus der Haft entlassen worden.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 22. Januar 2024.

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