
Der neu gegründete Fußball-C-Kreisligist Westfalia Dortmund und die fünfte Mannschaft des Holzwickeder SC (Kreisliga D) haben es geschafft: Sie dominieren nicht nur ihre Liga, sondern gehören auch zu den besten Mannschaften des Landes! In einer deutschlandweiten Statistik, die auf dem Webportal fussball.de veröffentlicht wird, werden die Mannschaften mit dem besten Torquotienten ermittelt. Beide Teams sind in in den Top 30 der ca. 24.000 bundesweit registrierten Klubs. Mehr noch: Westfalia führt die Tabelle aktuell sogar an.
Der Quotient wird ermittelt, indem die geschossenen Tore durch die Anzahl der Spiele geteilt werden. Westfalia Dortmund erzielte 218 Tore in 21 Spielen und hat mit einem Torquotienten von 10,38 den aktuell besten in Deutschland. Die Fünfte des HSC schoss 110 Tore in 16 Spielen und liegt mit einem Quotienten von 6,88 immerhin auf Platz 27.

Westfalia-Gründer und -Leistungsträger Maurice Temme (spielte früher in der Oberliga für Westfalia Herne) verfolgt die Statistik interessiert. Hin und wieder landet die Tabelle in der mannschaftsinternen WhatsApp-Gruppe. Dass die Werte von fussball.de deutschlandweit erfasst werden, sei ihm bewusst geworden, als sein Team die 100 Tore-Marke knackte: „Auf einmal wussten das sogar Leute, die nicht aus Dortmund kommen. Und wir haben uns gefragt, wie das sein kann. Daher sind wir auf die Werte gestoßen.“
Der Erfolg ist umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass viele Gegner gegen Westfalia Dortmund nicht antraten und sich mit einer 0:2-Wertung begnügten. „Da hätten wir die Statistik sicher noch in die Höhe schrauben können“, findet Temme, der in dieser Spielzeit bereits 47 Treffer beisteuerte und viele Tore vorbereitete.
Holzwickeder SC V hat Erfahrung
Womöglich hätte auch der ein oder andere HSC-V-Sieg deutlich höher ausfallen können. Dann stünde die Elf noch weiter oben in der Statistik. Das Potenzial wäre vorhanden. Schließlich ist die Mannschaft gespickt mit erfahrenen Spielern, wie dem früheren Westfalenliga-Kicker Mischa Mihajlovic oder dem Ex-Oberligaspieler Nils Hoppe, der jedoch nicht regelmäßig sonntags für den HSC im Einsatz ist.

Doch die Mannschaft setzt auf den Ansatz, dass alle Spieler im Kader zum Einsatz kommen sollen. Der Spaß am Spielen steht im Vordergrund. „Am Ende geht es darum, dass wir die Spiele gewinnen. Die Höhe ist für uns nicht so entscheidend“, erzählt Henri Delfmann, der ganz nebenbei das hundertste Tor für Holzwickede V in dieser Saison erzielte.
Das nahm er im März übrigens schmunzelnd auf einem London-Trip zur Kenntnis, als der HSC auf seiner Instagram-Seite doch tatsächlich einen Post über das Erreichen der 100-Tore-Marke absetzte.
Dass es so gut laufen würde, hätte er nicht erwartet: „Für uns stand im Vordergrund, dass wir uns mit den ganzen Jungs von früher hobbymäßig treffen und mal wieder die alten Plätze im Kreis Unna-Hamm abfahren.“
Während der Aufstieg beider Mannschaften längst feststeht, ist in dieser Statistik das Rennen ein wenig enger. Hinter Westfalia lauern Mannschaften wie der Berliner C-Kreisligist FC Stern-Marienfelde 7er (Quotient 10,0) und die dritte Mannschaft des BV Gräfrath (Kreisliga C, 10.0). Der HSC V fiel am vergangenen Wochenende ein paar Plätze nach unten, weil das Team die Partie beim TuS Hemmerde II „nur“ mit 2:1 gewann.
Klar ist auf jeden Fall: Trotz des sicheren Aufstiegs haben beide Mannschaften einen zusätzlichen Ansporn, alles zu geben. „Wir gehen auf jeden Fall motiviert in die letzten drei Spiele“, verspricht Westfalia-Kapitän Temme: „Wenn wir am Ende die Mannschaft mit den meisten Toren sind, dann werden wir keinen Hype daraus machen. Aber wir nehmen das gerne an.“