Dvorak über Hallenstadtmeisterschaft Wethmar-Urgstein startete als Elferkiller gegen Lüner SV

Verteidigt seit Jahrzehnten den Kasten von Westfalia Wethmar: Niklas Dvorak.
Verteidigt seit Jahrzehnten den Kasten von Westfalia Wethmar: Niklas Dvorak. © Goldstein
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Schon mit nur 25 Jahren ist Fußball-Torwart Niklas Dvorak seinem Jugendverein länger treu geblieben als die meisten anderen Spieler. Im Alter von vier Jahren hat der „Schnapper“ seine Karriere beim aktuellen A-Ligisten Westfalia Wethmar gestartet – und ist seitdem nicht einmal gewechselt. „Ich fühle mich pudelwohl, Wethmar bleibt die erste Wahl“, sagt Dvorak beim „Übersteiger-Podcast“ und zeigt somit keinerlei Ambitionen, sein Engagement bei Wethmar zu beenden.

Dvorak und Hallenstadtmeisterschaft

Dvoraks Wurzeln spielen bei der Entscheidung eine gewichtige Rolle. Seine Familie hat größtenteils bei Wethmar angefangen Fußball zu spielen und ist auch größtenteils geblieben. Dazu kommt der Fakt, dass man „fünf Meter“ vom Wethmar-Platz entfernt wohnt und einige Mitspieler seit jeher Wegbegleiter von Dvorak sind. „Beispielsweise Jonas Osterholz, mit dem habe ich das Fußballspielen gelernt. Da ist man auch froh, dass man solche Leute fürs Leben gewinnen kann“, so Wethmars Keeper.

Auch sportlich läuft es zurzeit sehr gut für Dvorak und Westfalia Wethmar: Fünf Siege in Folge mit einem Torverhältnis von 18:1 wurden zuletzt mit einem 5:0-Erfolg gegen den VfK Weddinghofen abgerundet. „Nach dem schlechten Saisonstart haben wir uns offenbar gefangen“, betont Wethmars Schlussmann. Er selbst könne am besten mit „weiten Abschlägen, einer guten Ballkontrolle und starken Reflexen“ zum Erfolg beitragen. Wenn der 1,80 Meter große Keeper eine Schwäche ausmachen würde, ist es seine Strafraumbeherrschung – was eben auch an der Größe liege.

Reflexe. Die hat er auch schon in seinem ersten Spiel bei den Senioren gezeigt, als er in seiner letzten A-Juniorensaison überraschend in den Erwachsenenkader für die Hallenstadtmeisterschaft bei Wethmar nominiert wurde. Dvorak erzählt: „Der eigentliche Torwart konnte nicht beziehungsweise wollte nicht Halle spielen.“

Rolf Nehling hat damals als Sportlicher Leiter Niklas Dvorak in die A-Mannschaft geholt. Inzwischen hat er sein Amt niedergelegt.
Rolf Nehling hat damals als Sportlicher Leiter Niklas Dvorak in die A-Mannschaft geholt. Inzwischen hat er sein Amt bei Westfalia Wethmar niedergelegt.© Patrick Schröer

Der zweite Keeper rückte nach und der damalige Sportliche Leiter und Trainer, Rolf Nehling, fragte den A-Jugend-Stammtorwart: „Niklas, wir brauchen noch einen zweiten Schnapper. Hast du Bock?“ Dvorak konnte gar nicht anders, „ich habe damals sowieso alles bejaht, was mit Fußball zu tun hatte, vor allem für Wethmar“. Deshalb war seine Entscheidung klar: „Da sagst du natürlich nicht Nein, wenn du die Chance hast, in der Endrunde dabei zu sein.“

Lüner SV und Elferkiller Dvorak

Im Endspiel gegen den Lüner SV bekam der nachgerückte Dvorak dann seine Chance: Durch die Rote Karte für die Nummer eins rückte er in den Kasten und hatte direkt einen Neunmeter gegen sich. „Dann gehst du da ins Tor rein und ich wusste zwar früher von mir, dass ein Elferkiller bin, vor allem bei den kleinen Toren. Aber da steht jetzt ein Westfalenligaspieler vor dir und du fragst dich: ‚Was machst du?‘ Ich bin dann lange stehen geblieben, habe mich nicht früh für eine Ecke entschieden. Das hatte geklappt: ich hab den Ball gehalten und der Nachschuss ging daneben“, erinnert sich Dvorak.

„Die Halle war am Toben, alle haben dich abgefeiert, da war ich völlig enthusiastisch.“ Das Spiel ging am Ende in Unterzahl gegen den LSV zwar verloren, „diese Seniorenerfahrung fand ich schon geil“.

Deshalb freut sich Dvorak schon auf die kommende Hallenzeit: „Gerade die Lüner Hallenstadtmeisterschaft ist immer ein großes Ding. Es ist auch eine geile Sache, wenn die Halle dann voll ist. Die Stimmung und die Atmosphäre, das ist schon nochmal was anderes.“ Möglicherweise bekommt Dvorak dann auch die Chance zur Revanche gegen den Lüner SV – dann mit deutlich mehr Erfahrung als damals, aber immer noch im Trikot von Westfalia Wethmar.

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