
Das Handball-Derby der Oberliga zwischen den beiden besten heimischen Damenteams wurde am Ende eine ganz klare Angelegenheit. Der Favorit aus Königsborn setzte sich deutlich durch und machte damit den zweiten Tabellenplatz in der Oberliga-Vorrunde fix.
Damen, Oberliga 2
Königsborner SV – HC TuRa Bergkamen
39:28 (18:14)
Für den HC TuRa Bergkamen hat sich trotz der glatten Niederlage nicht viel geändert, da sich die Wege mit dem KSV nach der Vorrunde trennen werden und das Spiel dann aus der Wertung in der Abstiegsrunde fällt.
Vor gut 150 Zuschauern in der Unnaer Kreissporthalle begann der gastgebende KSV mit Juliana Stehfest im Tor, die in der Vorwoche beim 24:16-Sieg in Halden mit einer starken Leistung glänzte. In den Anfangsminuten legte Königsborn schnell nach gut fünf Spielminuten eine 4:1-Führung vor.

TuRa-Coach Andre Brandt nahm zu diesem frühen Zeitpunkt bereits seine Auszeit und sein Team kam in der Folge so langsam in die Partie. So schaffte Sophia Meier für den HCT den 6:6-Ausgleich (10.) und auch zum 9:9 konnte Bergkamen nochmal den Gleichstand herstellen. Von da an übernahm allerdings der KSV das Kommando in eigener Halle. Über 12:9 (20.) ging Königsborn mit einer 18:14-Führung in die Halbzeit.
„Wir haben den Derby-Charakter heute nicht angenommen. Bis zur Halbzeit waren wir aber trotzdem noch dran. Das war bis dahin auf jeden Fall besser als beim letzten Spiel gegen Riemke“, fasste Brandt seine Eindrücke der ersten Hälfte zusammen.
Er musste mit Vanessa Rohlf auf seine Haupttorschützin verzichten. Diese Rolle übernahm beim HCT Emily Ritter, die am Ende zehn Treffer auf dem Konto hatte. Doch insgesamt war der KSV nicht mehr zu stoppen und baute nach dem Seitenwechsel den Vorsprung kontinuierlich aus. Ein 4:0-Lauf bis zum 30:22 Mitte der zweiten Hälfte brachte die Vorentscheidung und Königsborn nahm auch in der Folge nicht den Fuß vom Gas.
Hohes Tempo bei Königsborn
„Durch technische Fehler haben wir Königsborn zu einfachen Toren im Gegenstoß eingeladen. Da waren wir in der Rückwärtsbewegung zu langsam“, so Brandt. Sein Gegenüber, KSV-Trainer Dirk Nordberg, war zufrieden und sagte: „Wir haben es heute klar gemacht und das gemacht, was wir machen wollten. Der Sieg ist einen Tacken zu hoch ausgefallen. Bergkamen hat sich hier gut verkauft. Wir hatten damit gerechnet, dass Bergkamen viel über den Kreis spielen wird, doch dann wurde doch mehr über den Rückraum geworfen. Wir haben das Tempo hochgehalten, das war wichtig. Bei Bergkamen ging es nachher an die Substanz und die Fehlerquote stieg.“

Und Brandt ergänzte: „Königsborn hat gute Spielerinnen im Eins-gegen-eins. Da waren wir zu passiv. Offensiv war das heute bei uns okay, doch im Defensivverhalten war das nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben.“
Während Königsborn nun gelassen der letzten Partie der Vorrunde bei der HSG Schwerte/Westhofen entgegen blickt, braucht Bergkamen in zwei Wochen gegen die SG Halden-Herbeck unbedingt einen Sieg, um zumindest mit fünf Punkten in die Abstiegsrunde gehen zu können.
KSV: Stehfest, Röttger – Liese, Julius (1), Webers (3), Nordberg (7/4), Fahn, Wrede (3), Krogull (3), Albrecht (2), Axtmann (2), Pelz (3), Grünzig (7), Krollmann (8)
TuRa: Schöße – Schulze-Frieling, Weinert (4), Meier (6), Jackenkroll (1), Seuthe, Pronobis (1), Hitz (2), Ritter (10/5), Brühl, Saarbeck, Rui (1), Kneller, Neumann (3)