Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien TSC Kamen sammelt Lkw-weise Spenden

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Ein Mann steht vor den Trümmern eines Gebäudes.
Bei der Erdbeben-Katastrophe im Grenzgebiet der Türkei und Syrien sind bislang mehr als 5000 Tote geborgen worden. © picture alliance/dpa/Depo Photos/AP
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Es sind schockierende Bilder, die seit Montagmorgen um die Welt gehen: Im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien hat es ein schweres Erdbeben gegeben. Stand Dienstagmorgen gibt es mehr als 5000 Tote, mehrere Millionen Menschen in den Ländern sind betroffen. Nun setzt auch noch eine Kältefront ein. Der Türkische Sportclub Kamen reagierte sofort und rief zum Spendensammeln auf. Mit krassem Erfolg.

„Wir sammeln nur noch bis heute Abend, wir haben keine Lkws mehr“, sagte der TSC-Vorsitzende Namuk Kanar. Nachdem am Montag unter anderem die Ditib-Gemeinde in Kamen, Hamm und Dortmund zu Spenden aufrief, schloss sich der Sportverein an. Die Organisation sei schnell gegangen, man kenne sich untereinander, habe eine Whatsapp-Gruppe. Nach einer kurzen Versammlung sei alles direkt in die Wege geleitet worden. Zum einen aufgrund der Hilfsbereitschaft, zum anderen weil auch Kanar Leute kennt, deren Familien von dem Unglück betroffen sind.

TSC Kamen
Über Instagram verbreitete der TSC Kamen den Spendenaufruf. Der Termin am Mittwoch ist schon gestrichen, es gibt keine Spendenkapazitäten mehr. © TSC Kamen

Vor allem Sachspenden werden benötigt wie Babynahrung, Windeln, Feuchttücher. Dazu ist es gerade in den Nächten bitterkalt in der Region. Nachts gehen die Temperaturen runter auf -4 Grad, am Wochenende werden sogar -10 Grad erwartet. Daher werde auch Winterkleidung wie Mützen, Jacken, Schals, Handschuhe und Socken benötigt, dazu Decken, Gaskocher, Taschenlampen. Namuk Kanar betont dabei, dass es sich um gut erhaltene Sachen handeln soll. „Bitte bringt keinen Abfall.“

Als diese Sportredaktion Kanar am Dienstagmorgen erreicht, ist dieser sichtlich gestresst. Pausenlos ginge das Telefon, die Leute suchen nach Orten, um ihre Spenden abzugeben. Teilweise auch aus Dortmund und Unna. Eigentlich wollte man auch Mittwochabend noch Sachspenden annehmen, doch es geht nichts mehr. Zuerst müssen weitere Lkws beschafft werden. „Im Kreis haben wir inzwischen sechs, sieben volle Lkws“, so Kanar.

Den letzten wolle man am Dienstagabend füllen, danach mache dieser sich auf den Weg in das Grenzgebiet. Auf die Lkws warten, um sie dann wieder zu befüllen, ist nicht möglich. Die Strecke beträgt knapp 4000 Kilometer. Straßen und Autobahnen in der Region sind zerstört, manche Orte sind nicht erreichbar. Namuk Kanar rechnet damit, dass die Fahrer fünf bis sechs Tage in das Katastrophengebiet brauchen werden. Daher suche man in der Gruppe inzwischen nicht mehr nur nach Sachspenden, sondern eben auch nach Lkws.

Informationen, wann und wo es mit Spenden weitergeht, soll es dann unter anderem auf dem Instagram-Profil des TSC Kamen geben.