Scheune im Vollbrand Nicht alle Kühe können den Flammen entkommen

Freier Mitarbeiter
Michael Neumann
Scheunenbrand mit Kühen keine verletzten Personen © Michael Neumann
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Gegen 3.30 Uhr war es vorbei mit der Nachtruhe für die Feuerwehr: Gemeldet wurde, dass sich eine Scheune in Heeren-Werve im Vollbrand befindet. Bei Eintreffen der Feuerwehr brannte das Gebäude lichterloh.

Ein Teil der dort untergebrachten Rinder konnten noch von der Feuerwehr gerettet werden. Für rund 20 Tiere war keine Rettung mehr möglich, sie kamen in den Flammen und den Rauchgasen um.

Zuerst einmal legten die Einsatzkräfte – ein Zug aus Bönen war neben zwei Einsatzzügen aus Kamen als Erster vor Ort – ihr Hauptaugenmerk auf die Sicherung des angrenzenden Wohngebäudes und des Strohballenlager. Genau dieses Strohlager war vor fünfeinviertel Jahren bereits ein Raub der Flammen geworden.

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Jede Menge Sicherungsarbeiten für die Feuerwehr, neben dem Wohngebäude war auch noch das Strohlager zu schützen. © Michael Neumann

Nachdem die Sicherungsschutzmaßnahmen der Feuerwehr gegriffen hatten, ließ die Feuerwehr das betroffene Gebäude kontrolliert abbrennen. Alles was jetzt noch in dem Gebäude war, konnte nicht mehr gerettet werden.

Zur weiteren Unterstützung der sich vor Ort befindenden Einsatzkräfte wurden noch zwei Löschzüge aus Unna angefordert. Diese sollten dann von der rückwärtigen Gebäudeseite unterstützend das Feuer in Schach halten und bekämpfen.

Ein wenig Sorge bereiteten der Feuerwehr noch zwei große und kräftige Bäume in unmittelbarer Nähe. Ein Ast hatte schon Feuer gefangen und ein weiteres Übergreifen auf den zweiten Baum war jederzeit möglich, aufgrund des Baumzustandes wird eine Fällung der Bäume in Betracht gezogen, bevor diese unkontrolliert auf die Einsatzwagen fallen könnten.

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Schon von weit her war der Feuerschein zu sehen. © Michael Neumann

Mitten in den Löscharbeiten fand eine ausgebüxte Kuh über die Zufahrtsstraße wieder den Weg zurück auf den Hof. Versuche, das Tier aufzuhalten, schlugen zuerst fehl. Die Kuh lief direkt auf die brennende Scheune zu. Zum Glück konnte sie dort aber abgefangen und in Sicherheit gebracht werden.

Die Brandursache ist unklar. Bereits kurz nach Brandentstehung nahm die Kriminalpolizei die ersten Ermittlungsarbeiten auf. Es sei in der Nacht aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Scheunenbrand in voller Ausdehnung gekommen, teilte die Polizei in Unna am Vormittag mit. Ein Zeuge habe um 3.27 Uhr den Notruf gewählt. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. „Mehrere Tiere wurden Opfer des Feuers, einige Tiere konnten gerettet werden“, so die Polizei.

Die Schillerstraße wurde zwischen der Hammer Straße/Werver Mark und Mühlhauser Straße komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Die Nachlöscharbeiten unter Einsatz eines Baggers und eines Radladers gestalten sich an der einsturzgefährdeten Halle und mit vielen Glutnestern sehr aufwändig. Der stellvertretende Feuerwehr-Chef Volker Rost sagte, die Arbeiten würden wahrscheinlich noch bis in die Abendstunden dauern.

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Nichts retten gab es in der Scheune, ein kontrolliertes Abbrennen dieser war die machbare Option der Feuerwehr. © Michael Neumann