
Trauer setzte einem Kamener (66) so zu, dass er zur Flasche griff. Der vermeintliche Trostspender erwies sich als tückisch: Mit knapp drei Promille Alkohol im Blut setzte sich der Mann auf sein Elektromobil und baute mit dem elektrischen Rollstuhl einen Unfall. Dadurch fiel er den Behörden auf und musste sich nun vor dem Richter verantworten.
Dort schilderte er seine Geschichte: Der Tod seiner Frau zog dem Rentner, der nach einem durchaus bewegten Leben an sich zur Ruhe gekommen war, erneut den Boden unter den Füßen weg. Den Schmerz betäubte er mit Alkohol. Am Abend des 15. Oktober verschlug es ihn nach Königsborn, wo er reichlich trank und dann die Heimfahrt über die Kamener Straße mit seinem Krankenfahrstuhl antrat.
Er übersah eine Bordsteinkante, stürzte aus dem Gefährt und es stellte sich heraus, dass er einige Zeit später noch immer 2,83 Promille Alkohol im Blut hatte. Damit war die Heimfahrt zu einer Trunkenheitsfahrt geworden, die ihn auf die Anklagebank brachte.
Er sprach von seiner Trauer und versicherte: „Ich bereue, was ich getan habe.“ Jetzt trinke er keinen Alkohol mehr, vielmehr habe er eine neue Bekannte, sei also nicht mehr so alleine.
Sein Geständnis, verminderte Schuldfähigkeit und die damalige Situation standen etlichen Vorbelastungen gegenüber. Am Ende hieß es 1800 Euro Geldstrafe und ein Jahr Sperrfrist zur Erteilung der Fahrerlaubnis. Mit dem Elektromobil darf er aber weiter fahren.