Problemzone Nordstraße: NRW-Ministerin sieht Kamens Stadtrat in der Pflicht

NRW-Ministerin Ina Scharrenbach sieht den Stadtrat Kamen aufgrund der Leerstände in der Nordstraße in der Pflicht. © Collage HA
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Da, wo sich Nord- und Oststraße in Kamen kreuzen, trifft man auf eine Front von Leerständen. Kein neues Problem, aber eines, welches sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. „Als ich vor 13 Jahren meine Bar in der Nordstraße eröffnet habe, florierte es hier noch richtig“, erklärte uns Erdinc Celik vor wenigen Tagen.

Der Inhaber des Café Opera sieht die Situation jetzt ganz anders: „Im südlichen Bereich ist der Leerstand mittlerweile riesig. (…) Es gibt Dreck und Unkraut, in den Hauseingängen liegt Müll.“

Ina Scharrenbach war im Stadtrat von Kamen

Angesprochen auf die verödeten Straßenzüge und die Leerstände in der Nord- und Oststraße, sagte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) Mitte Juli in einem größeren Interview mit dem Hellweger Anzeiger: „Die Stadt Kamen hat, wenn ich mich richtig erinnere, zum einen Geld bekommen für eine Leerstandsaktivierung, aber auch für ein Zukunftsmanagement. Die große Aufgabe liegt darin, sich darüber klar zu werden, wo soll denn eine Innenstadt 2030 sein?“

Scharrenbach, selbst im Stadtrat von Kamen von 1999 bis 2017 aktiv, nennt Fragen, die der Stadtrat in Zusammenarbeit mit den Eigentümern zu klären habe: „Woran liegt es? Was stellt sich der Eigentümer oder die Eigentümerin vielleicht vor für dieses Gebäude? Kann man es vielleicht zu Wohnraum umnutzen? Oder kann man in eine andere Clusterung einsteigen?“

Dies seien die Fragen, die sich an Verwaltung und Stadtrat richten und beantwortet werden müssen. „Das ist eben ganz klarer kommunalpolitischer Auftrag“, sagt die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung.

Diskussionen in den Sozialen Medien

Auch in den Sozialen Medien ist unsere Berichterstattung zum Thema Nordstraße diskutiert worden. „Kamen ist ein hässliches Kaff geworden. Nur Baustellen, kein Schwimmbad und überall Müll“, schreibt Jörg K..

Unkraut wächst an einer Leerstands-Immobilie in der Nordstraße. Kein Einzelfall. © Stefan Milk

Ein weiterer ist hingegen optimistisch, dass sich in der Nordstraße schon bald etwas verändern könnte. „Die Straße ist seit langer Zeit für den Bau neuer Luxuswohnungen zum Teil gesperrt bzw. nur als Abkürzung nutzbar. Jetzt geht es wahrscheinlich dem Ende entgegen und es soll für die Mieter aufgehübscht werden“, vermutet Oliver L..

Aber es gibt auch Kommentare, die deutlich machen, dass sich Frauen beim Gang durch die Straße am Abend nicht mehr sicher fühlen. Sophie S. berichtet, dass es das Problem nicht nur in der Nordstraße gebe.

Bezogen auf den Leerstand fragt Tanja K.: „Was soll denn da noch geweckt werden?“