Mit Video: Hornbach eröffnet Gartencenter, aber die Kunden dürfen nicht alles mitnehmen
Die Gartencenter öffnen wieder – endlich mal eine gute Nachricht für Familie wie Familie Ibraima aus Unna. Sie möchte ihren Garten für die warme Jahreszeit auf Vordermann bringen. Geplant ist das ganze Drumherum mit neuen Beeten, Bäumen und Co.
Als sich die Familie am Freitag auf ins erste Gartencenter machte, war das etwas ernüchternd. „Wir bekommen nur ungefähr die Hälfte von dem, was wir brauchen und die Sortimente sind von Baumarkt zu Baumarkt unterschiedlich“, erzählt Elvira Ibraima.
Nachdem sie schon andere Gartencenter durchstöbert hat, ist sie gerade mit ihrem Mann Saban und Töchterchen Elisa im Hornbach am Zollpost in Kamen unterwegs. „Aber wir wollen uns nicht beschweren, wir sind froh, dass die Gartencenter endlich wieder offen sind“, betont sie. Und auch Elisa kann inmitten der farbenfrohen Blumen gar nicht aufhören zu lächeln – endlich mal ein Tapetenwechsel.
Grills dürfen angeschaut werden, bestellt werden müssen sie online
Die Familie kauft im Hornbach Pflanzen und wird den Rest online bestellen. Wie ihr geht es vielen Baumarktkunden. Zwar dürfen die Gartencenter wieder öffnen, aber es ist genau vorgegeben, was verkauft werden darf. Eine Gartenschaufel oder Handschuhe sind tabu, jegliche Pflanzen, aber auch Tierbedarf erlaubt.
Kunden, die ins Gartencenter von Hornbach wollen, gehen durch den normalen Eingang einen durch Flatterbänder markierten Weg entlang ins Gartencenter. Dort ist genau gekennzeichnet, was man sich mitnehmen darf. Auch die Grills sind abgesperrt.
„Wir verbieten den Kunden nicht, sich die Grills genau anzuschauen“, sagt Marktleiter Christian Brosch, der vollstes Verständnis dafür hat, wenn man sich einen Grill nicht einfach so online bestellen möchte, ohne ihn vorher gesehen zu haben. Auch beraten können Brosch und seine Mitarbeiter vor Ort. Bestellen muss der Kunde dann aber online. So sind die Regeln.
Hornbach-Mitarbeiter bearbeiten fast 500 Aufträge pro Tag
Ganz glücklich ist das Hornbach-Team damit nicht. „Sie haben das Beraten gelernt und der Kontakt zu den Kunden macht ihnen Spaß“, sagt Brosch. „Wir brennen darauf, wieder richtig aufzumachen – auch unabhängig vom Umsatz“, sagt er. Freilich müsse auch Geld in die Kassen gespült werden, aber das tut es auch jetzt.
„Wir haben richtig gut zu tun“, sagt Brosch über das Angebot, Ware online zu bestellen und dann vor Ort abzuholen.“ Sein Team bearbeite rund 400 bis 500 Kundenaufträge pro Tag. „Die Schrittzähler glühen, 25 Kilometer pro Tag sind für uns nicht unüblich.“
Waren vorher nur etwa zwei Mitarbeiter für die Abholung von Onlinebestellungen, seien es jetzt 80 Prozent der über 70 Mitarbeiter. Sie flitzen mit Scannern durch den Markt und ziehen die bestellten Produkte aus den Regalen. Das persönliche Gespräch mit den Kunden und die maßgeschneiderten Beratungen fehlen Broschs Team. Und auch den Kunden.
Sie haben aber zumindest die Möglichkeit, sich telefonisch Rat zu holen oder seit ein paar Wochen eine Videoberatung zu buchen. Das Angebot werde bislang noch schleppend angenommen, sagt Brosch über den neuen Service, der sich vermutlich noch nicht herumgesprochen hat.
Gartencenter ist vor dem Wochenende noch ziemlich leer
Ähnlich scheint es mit den wieder geöffneten Gartencentern der Kette zu sein. Der Markt in Kamen öffnete den Bereich am Donnerstag. Der Besuch am Freitag zeigt, dass das wohl noch nicht so viele mitbekommen haben. Brosch ist sicher, dass die Kundenzahl in den nächsten Tagen steigen wird.
Bis dahin haben die wenigen Besucher den Gartenbereich noch fast für sich, um sich in Ruhe und mit reichlich Abstand umzusehen und sich von den beiden Pflanzen-Expertinnen Claudia Banderski und Petra Finrohr-Lawrenz beraten lassen.
Die sind übrigens so froh wie die ersten Kunden, dass es endlich wieder losgeht. „Endlich gibt es wieder Pflanzen statt leerer Tische“, sagt Finrohr Lawrenz. Beliebt seien aktuell Primeln, Gänseblümchen, aber auch winterharte Gehölze.
Aber auch die ersten essbaren Pflanzen landen schon im Einkaufswagen. „Ich habe Himbeer-Pflanzen für den Balkon gekauft“, sagt Diana Markuwski aus Kamen. Bei der Sonne mache es Spaß, etwas für den Balkon zu kaufen. „Ich bin froh über die Öffnung.“
WAS DARF VERKAUFT WERDEN?
Bei Hornbach in Kamen bekommen Kunden eine Liste, auf der gleich steht, was sie kaufen dürfen und was nicht:
Darf verkauft werden
- Pflanzen
- Töpfe, Blumenkästen
- Pflanzenschutzmittel
- Erden
- Sämereien
- Haustierartikel
Darf nicht verkauft werden
- Gartengeräte
- Gartendekoration
- Zäune
- Grills und Zubehör
- Kies
Das komplette Sortiment können Kunden unter www.hornbach.de reservieren und dann vor Ort abholen.