Der neue Sesekepark ist ein Gewinn für die Kamener Innenstadt – so viel lässt sich drei Wochen nach der Eröffnung beim Anblick der vielen Spaziergänger und spielenden Kinder sagen. Die Freude über den Park wird leider durch Müll und Vandalismus etwas getrübt.
Die Bürgermeisterin sagte bei der Eröffnung sinngemäß, dass alle Bürger auf den Park achtgeben sollen. Damit hat sie insofern recht, dass es keine Mentalität des Wegsehens geben darf. Wer mitbekommt, wie Müll auf der Wiese landet oder ein Spielgerät beschädigt wird, kann das natürlich ignorieren. Es gibt aber unter Umständen die Möglichkeit, die Person anzusprechen, den Müll selbst aufzuheben oder die Behörden, sei es die Stadtreinigung oder den Ordnungsdienst, zu informieren.
Der sinnvolle Appell, dass Bürger für den Zustand öffentlicher Anlagen mitverantwortlich sind, darf aber keine Ausrede sein. Es ist Aufgabe der Stadtverwaltung, für eine Pflege des Sesekeparks zu sorgen und auch die Einhaltung der Ordnung zu kontrollieren. Da wirkt es etwas seltsam, wenn erst drei Wochen nach Eröffnung erklärt wird, dass „ab sofort“ täglich der Reinigungstrupp kommt. Und das erst, nachdem Bürger vermüllte Anlagen reklamiert haben.
Die Stadtverwaltung will in Kooperation mit der Aktion „Sauberes Kamen“ täglich den Park reinigen. Damit wissen die Bürger, dass sie in der Grünanlage mehr von der Stadtreinigung erwarten können als in anderen Bereichen des Stadtgebiets.
Dass im Sesekepark noch keine regulären Mülleimer aufgestellt wurden, taugt als großer Aufreger nicht. Denn dort können wahrscheinlich noch so viele Abfalleimer hingestellt werden, manche Bürger benutzen sie trotzdem nicht. Wenn die Bürgermeisterin lange Lieferzeiten der Mülleimer beklagt, dann wäre es interessant zu erfahren, wann sie denn bestellt wurden.
Jahrgang 1973, aufgewachsen im Sauerland, wohnt in Holzwickede. Als Redakteur seit 2010 rund ums Kamener Kreuz unterwegs, seit 2001 beim Hellweger Anzeiger. Ab 1994 Journalistik- und Politik-Studium in Dortmund mit Auslandsstation in Tours/Frankreich und Volontariat bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund, Lünen, Selm und Witten. Recherchiert gern investigativ, zum Beispiel beim Thema Schrottimmobilien. Lieblingssatz: Der beste Schutz für die liberale Demokratie ist die Pressefreiheit.
