In Kamen programmieren Kinder jetzt Bienen Neues Angebot im „Maker Space“ der Stadtbücherei

Volontärin
Auf Knopfdruck werden die BeeBots darauf programmiert, einen bestimmten Weg abzufahren, wie Nina Schelkmann zeigt.
Auf Knopfdruck werden die BeeBots darauf programmiert, einen bestimmten Weg abzufahren, wie Nina Schelkmann zeigt. © Marcel Drawe
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Eine Biene zieht ihre Kreise durch die Stadtbücherei, im Hintergrund summt ein 3D-Drucker leise. Das ist kein verwirrtes Frühlingsbild, sondern die Atmosphäre in Kamens Stadtbücherei während der Nacht der Bibliotheken.

Denn bei der Eröffnung des „Maker Space” am Freitagabend präsentierte Nina Schelkmann die neuen Kreativgeräte, die für ihn und die Bibliothek der Dinge angeschafft wurden. Neben den altbewährten Gegenständen, die bereits seit Juli zur Ausleihe zur Verfügung stehen, wie Nähmaschine, Lötkolben und Bohrmaschine, soll es jetzt auch zusätzliche Kreativangebote für Kinder geben.

Erster Programmiererfahrungen

Ein solches ist der BeeBot – eine kleine Biene auf Rädern, die sich per Druckknopf einen Weg einprogrammieren lässt, den sie abfahren soll. „Das ist das Angebot für Kleinkinder”, erklärt Schelkmann.

Der BeeBot kann über verschiedene Matten fahren, denen ein spielerisches Element zugrunde liegt: Von einem bestimmten Startpunkt aus sind es zum Beispiel nur drei Schritte vorwärts und einer zur Seite, bis man beim Bauernhof-Motiv den Hühnerstall erreicht. Die Kinder lernen beim Spielen, solche Muster zu erkennen.

Bücherei-Mitarbeiter Leon Hopp programmiert den Dash-Roboter über eine App.
Bücherei-Mitarbeiter Leon Hopp programmiert den Dash-Roboter über eine App. © Marcel Drawe

Ähnlich funktioniert auch der Dash-Roboter. Der wird allerdings per App betrieben. „Die Kinder können entweder unser Tablet dafür benutzen oder ein eigenes Gerät mitbringen”, berichtet Schelkmann. Das einzige, was dafür nötig ist, ist eine kostenlose App. Dem Roboter kann dann ebenfalls ein bestimmter Weg einprogrammiert werden. Außerdem kann er Melodien auf einem Glockenspiel spielen.

„Beide Geräte verleihen wir auch gerne an Kindergärten oder Schulen”, erklärt Schelkmann. „Aber auch Privatpersonen können sie mitnehmen.” Vor Ort werden sie oft bei Klassenführungen oder anderen Veranstaltungen ausprobiert.

Mit dem 3D-Drucker können viele verschiedene Motive entstehen.
Mit dem 3D-Drucker können viele verschiedene Motive entstehen. © Marcel Drawe

Kostenloses Angebot für kreatives Schaffen

Der „Maker Space”, für den sie angeschafft wurden, soll nicht nur ein Ort zum Schaffen sein, sondern auch zum Aufhalten. Deshalb stellt die Stadtbücherei eine ganze Bandbreite an Geräten zur Verfügung, die hier kostenlos genutzt werden können: Unter anderem mehrere Computer, eine Buttonmaschine, ein 3D-Drucker und eine E-Gitarre. Einzig für Farbdrucke und Kopien wird eine kleine Gebühr erhoben.

„Es gibt viele Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, zuhause zu arbeiten”, berichtet Schelkmann. Damit meint sie sowohl technische Bedingungen als auch fehlende Ruhe oder Geld. „Ihnen möchten wir Optionen bieten und sie einladen, hier kreativ zu sein.” Dafür ist keine vorherige Anmeldung nötig – wer im neuen „Maker Space” im ersten Stock der Stadtbücherei arbeiten will, kann einfach vorbeikommen und loslegen.