Giftköder im Technopark: Viele Warnungen, aber keiner informierte die Behörden
Ein schönes Gelände, das zum Spaziergang mit dem Hund einlädt, wird derzeit von einigen Hundehaltern gemieden. Denn im Technopark sollen Hundeköder mit Rattengift verteilt worden sein.
Das Thema sorgt Dienstag für rege Diskussionen bei Facebook. Hundhalter warnen sich gegenseitig und einer schreibt sogar, dass sein Hund bereits einen Köder gefressen hat und man direkt zum Tierarzt gefahren sei. Viele ärgern sich auch darüber und fragen sich, wie man so etwas tun kann. Auch ein Hund an der Leine ist vor solchen Ködern kaum geschützt, dafür ist der Happen zu schnell im Maul verschwunden und verschluckt. Eine Nutzerin macht zudem darauf aufmerksam, dass man auf Freigänger-Katzen nicht aufpassen kann und auch die in Gefahr sind.
Es ist freilich nicht der erste Fall dieser Art in Kamen und auch anderswo. Es tauchen immer mal wieder vergiftete Köder auf oder Wurststücke, in denen scharfe Gegenstände wie Nägel stecken. Dass Täter gefunden werden ist wohl eher selten. Und dennoch ist es natürlich wichtig, Polizei und Ordnungsamt zu informieren. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass die Umgebung nach weiteren Ködern untersucht wird, außerdem handelt es sich dabei um eine Straftat.
Stadt und Polizei erfahren zunächst nichts von den Ködern
Dass in den Sozialen Medien vor Giftködern gewarnt wird, findet Stadtsprecher Peter Büttner gut. Denn so erfahren viele Menschen schnell davon und sind dementsprechend vorsichtig. „Genau so wichtig ist es aber, die zuständigen Behörden einzuschalten. Also in diesem Fall die Stadt und die Polizei.“
Von den Ködern im Technopark hat die Stadt lange Zeit nichts erfahren. Erst am Nachmittag wurde sie durch unsere Nachfrage darauf aufmerksam – und informierte gleich Bauhof und Polizei. Auch die appelliert übrigens immer wieder an die Menschen, sich direkt an die Polizei zu wenden, wenn sich eine Tat ereignet hat bzw. Hinweise zu einem Verfahren vorliegen.
Im Fall Technopark kann es sein, dass niemand die Stadt informiert hat, weil bei Facebook die Vermutung aufkam, dass Stadt und Polizei schon informiert sind. Das war jedoch ein Trugschluss. Niemand muss sich scheuen, Stadt und Polizei zu informieren, auch wenn vielleicht schon Hinweise eingegangen sind. Hilfreich sind laut Büttner auch konkrete Hinweise zur Fundstelle.
Hundehalter sollten Erste-Hilfe-Maßnahmen kennen
Um seinen Hund vor möglichen Verletzungen zu bewahren gibt die Organisation Peta auf ihrer Internetseite unterschiedliche Tipps. Hunde können etwa darauf trainiert werden, auf Spaziergängen nichts zu fressen. Ist es schon zu spät und dem Hund geht es offensichtlich schlecht, sollte laut Peta schnell gehandelt werden. Die Tierschützer empfehlen Haltern:
1. Machen Sie sich mit den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Ernstfall vertraut.
2. Sammeln Sie Reste des Giftköders oder evtl. Erbrochenes ein.
3. Suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.