Weiterer Ausbau der Fernwärme in Kamen „Das Interesse steigt merklich an“

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Große Rohre für den Transport von Fernwärme werden gerade nördlich der Lünener Straße verlegt. Künftig sollen dort die Bürger die Möglichkeit erhalten, ihr Haus ans Fernwärmenetz anschließen zu können.
Große Rohre für den Transport von Fernwärme werden gerade nördlich der Lünener Straße verlegt. Künftig sollen dort die Bürger die Möglichkeit erhalten, ihr Haus ans Fernwärmenetz anschließen zu können. © Klaus-Dieter Hoffmann
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Die Nachfrage an Fernwärme in Kamen wächst. „Das Interesse an einem Anschluss an das bestehende Wärme-Netz steigt merklich an, seitdem das Bundeswirtschaftsministerium den neuen Gesetzesentwurf zum Gebäudeenergiegesetz vorgestellt hat“, so GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl in einer jetzt veröffentlichten Pressemitteilung. Seitdem die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen mit ihren Leitungen die Barriere Lünener Straße überwunden haben, gibt es in naher Zukunft für viele weitere Haushalte die Möglichkeit, sich an das vom Technopark ausgehende Netz anzuschließen.

Das neue Netz erstreckt sich bis zur Blumenstraße

Die neue Leitung knüpft am Eilater Weg an, führt über die Lünener Straße und soll sich einmal bis zur Blumenstraße erstrecken. Dazwischen liegen Straßen wie Auf dem Spiek, Bergkamener Straße, Westenzäune, Schlägelstraße, Waterkamp, Bonhoefferstraße und Siedlerweg. Welche Hauser im Einzelnen angeschlossen werden können, wollen die GSW bei Anfrage individuell prüfen.

Nach der erfolgreichen Querung der Lünener Straße, so Baudrexl, sei „die Grundlage gelegt, um weitere Häuser und das Verwaltungsgebäude der VKU an das Wärme-Netz anzubinden“. Vor allem große Bestandsimmobilien wie jene der VKU sind interessant für die GSW. „Aufgrund des höheren Energieverbrauches ist der Anschluss mit einem niedrigeren Investitionsrisiko verbunden.“

Der Ausbau des Fernwärmenetzes erfordert einigen Aufwand. an der Lünener Straße gab dafür es eine mehrtägige Vollsperrung.
Der Ausbau des Fernwärmenetzes erfordert einigen Aufwand. an der Lünener Straße gab dafür es eine mehrtägige Vollsperrung.© Klaus-Dieter Hoffmann

Vereinbarungen mit mehreren Wohnungsbaugesellschaften getroffen

„Aus unserer Sicht kann die Wärmewende nur dann gelingen, wenn wir unser Fern- und Warmwärme-Netz umfangreich ausbauen. Wir nehmen dabei vor allem Bestandsimmobilien in den Blick. Denn nicht in jedem Haus ist es möglich, eine Wärmepumpe zu installieren“, erläutert Jochen Baudrexl. Mehrere Wohnungsbaugesellschaften hätten mit den GSW bereits vereinbart, Gebäude an das Netz anzuschließen. Jüngst sei bei zwei Mehrfamilienhäusern der WBG Lünen an der Lessingstraße die Umstellung von Erdgas auf Wärme erfolgt.

Die GSW arbeiten an mehreren Strängen, um Fernwärme in Kamen auszubauen. Ein Strang soll vom Hemsack aus über Bahnhofstraße bis zur Rettungswache Mersch laufen. Für einen Überblick auf die Wärme-Ausbau-Pläne in ihrem Versorgungsgebiet wollen die GSW in Kürze ihre Infoseite zur Wärme auf ihrer Internetseite ausbauen. Die regelmäßigen Updates zu größeren Baumaßnahmen am Wärme-Netz finden sich dann unter www.gsw-kamen.de/Waerme.

Die GSW arbeiten an mehreren Strängen, um Fernwärme in Kamen auszubauen. Ein Strang soll vom Hemsack aus über Bahnhofstraße bis zur Rettungswache Mersch laufen.
Die GSW arbeiten an mehreren Strängen, um Fernwärme in Kamen auszubauen. Ein Strang soll vom Hemsack aus über Bahnhofstraße bis zur Rettungswache Mersch laufen.© Klaus-Dieter Hoffmann

Zusammenarbeit mit der Hochschule Hamm/Lippstadt

Die GSW haben sich nach eigenen Angaben vernetzt, um zusätzlich zur Fernwärme auf weitere Alternativen für die Energieversorgung zurückgreifen zu können. Das jetzige Erdgas-Netz, so die Überzeugung, sei spätestens 2045 bedeutungslos. Die Zusammenarbeit erfolgt mit der Hochschule Hamm/Lippstadt und dem Fraunhofer-Institut-IEG.

In einer weiteren Untersuchung, so heißt es, werde geprüft, inwiefern das vorhandene Gas-Versorgungsnetz künftig mit Wasserstoff betrieben werden kann. Baudrexl: „Die Transformation des vorhandenen Gas-Netzes auf klimaneutralen Wasserstoff wird eine zentrale Aufgabe auf dem Weg zur Energiewende sein.“