Während das historische Rathaus nebenan entkernt wurde und seit Wochen innen quasi nackt auf die nächsten Bauschritte wartet, wird in dieser Woche nebenan auf freier Fläche gearbeitet.
Ein Spezialbohrer ist angerückt, um sich in den kommenden Tagen ins Erdreich zu fressen, damit fast 80 Bohrpfähle gesetzt werden können. „Wir bewegen uns dabei in Richtung Erdkern“, scherzt Bauamtsleiter Uwe Nettlenbusch.
Ganz so tief dringt der Bohrer zwar nicht vor, dennoch werden die Pfähle am Ende bis zu 13 Meter tief im Erdreich verankert sitzen. Da der Anbau später mit dem über 100 Jahre alten historischen Rathaus verbunden wird, geht man lieber auf Nummer sicher.
Baugrund für den Rathaus-Anbau ist nicht unproblematisch
Der Baugrund vor Ort ist nicht unproblematisch. Auf festes Gestein trifft man erst in besagter Tiefe von zehn bis 15 Metern. Weil der Anbau nach Fertigstellung keinen Zentimeter absacken darf, werden entsprechende Pfähle gesetzt, um für den Neubau festen Stand zu gewährleisten.
Die Arbeiten des Bohrers, die durch ein spezielles Bohrverfahren laur Nettlenbusch weniger Lärm veranstalten sollen als übliche Bohrarbeiten, sollen bis Freitag abgeschlossen sein.
Bevor sich die Bohrschnecke ins Erdreich vorarbeiten kann, war zunächst noch zu klären, ob sich möglicherweise ein oder mehrere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Untergrund verstecken. Hier konnten die Sondierungsarbeiten Ende November aber Entwarnung geben.
Nach dem Pfählen des Baugrundstückes sind im nächsten Schritt Ausschachtarbeiten für die Unterkellerung vorgesehen. Nur ein Teil des Anbaus wird später auf Höhe Am Markt unterkellert sein. „Das passiert dieses Jahr aber nicht mehr“, sagt Nettlenbusch. Wahrscheinlich werde vor Weihnachten noch die Baustelle entsprechend eingerichtet, mehr passiert bis zum Jahreswechsel aber nicht mehr.
Erste Rohbauarbeiten folgen nach dem Jahreswechsel
Planmäßig soll mit dem Ausschachten und weiteren Rohbauarbeiten dann ab dem 7. Januar begonnen werden.
Das neue Rathaus soll im Laufe des Jahres 2021 fertig werden. Insgesamt ist für das Gesamtprojekt ein Budget von 19,53 Millionen Euro vorgesehen. Ein Großteil davon wird durch Fördergelder gestemmt. Auf die Gemeinde entfällt aktuell ein Anteil von rund 8,5 Millionen Euro.
Jahrgang 1985, aufgewachsen auf dem Land in Thüringen. Fürs Studium 2007 nach Dortmund gekommen. Schreibt über alles, was in Holzwickede passiert. 17.000 Einwohner mit Dorfcharakter – wie in der alten Heimat. Nicht ganz: Dort würden 17.000 Einwohner locker zur Kreisstadt reichen. Willkommen im Ruhrgebiet.
