
Mit dem Wohnpark Emscherquelle ist die Gemeinde Holzwickede schlagartig um mehr als 140 Häuser gewachsen. Einige Häuser müssen erst noch gebaut und vor allem verkauft werden. Doch die Vermarktung stockt. Und das, obwohl die Gemeinde im Speckgürtel von Dortmund liegt und grundsätzlich beliebt bei Immobiliensuchenden ist. Liegt das an gestiegenen Preisen? Ein Blick in die bekannten Immobilienportale zeigt: Der Hauskauf ist Luxus.
Studie zeigt: Immobilienpreise steigen
Petra Höfels, Sprecherin von Wilma Immobilien aus Ratingen, die das Wohngebiet im Westen der Gemeinde entwickelt, erklärte kürzlich im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Häuser dort zu höheren Preisen angeboten werden als noch zu Beginn. Schließlich habe die massive Preissteigerung bei Baustoffen im Zuge des Ukraine-Kriegs auch vor ihrem Unternehmen nicht Halt gemacht.
Höfels führte die Zurückhaltung beim Hauskauf auf „steigende Zinsen, konjunkturelle Unsicherheit und die Inflation“ zurück.
Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem November 2022 zeigt: Die Immobilienpreise sind in Deutschland weiter gestiegen. „Eigenheime und Eigentumswohnungen waren in diesem Jahr im Durchschnitt von 97 untersuchten Städten um elf Prozent teurer als im vergangenen Jahr.“
Wer eines der verbliebenen Objekte im neuen Wohnpark im Westen von Holzwickede kaufen will, muss mindestens 500.000 Euro auf den Tisch legen. Der Kaufpreis für eine 142 Quadratmeter große Doppelhaushälfte liegt aktuell bei 524.900 Euro. Hinzu kommen noch Notarkosten und Grunderwerbssteuer. Und das ist nur das untere Ende der Preis-Spanne. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostet bis zu 799.900 Euro bei bis zu 168 Quadratmetern. Als die ersten Wohneinheiten 2019 in den Verkauf gingen, kostete eine Doppelhaushälfte noch um die 400.000 Euro.
Internetportale mit bis zu 17 Angeboten
Außerhalb des Wohnparks lassen sich in den Internetportalen Bestandsimmobilien in Holzwickede finden: Auf Immobilienscout sind es 16 Objekte mit Kaufpreisen zwischen 315.000 und 770.000 Euro, die zum Verkauf stehen. Bei Immowelt sind es 17 Objekte in der gleichen Preisspanne.
Für Haus-Interessenten mit etwas Zeit stehen die Zeichen laut der Marktexperten der DIW etwas besser. Denn mit der hohen Inflation und den steigenden Zinsen habe sich das Finanzierungsumfeld des Immobilienmarktes eingetrübt. „Wir stehen in Deutschland zwar nicht vor dem Platzen einer riesigen Immobilienpreisblase“, wird Studienautor Konstantin Kholodilin aus der Abteilung Makroökonomie des DIW zitiert. Weiter heißt es: „Wir werden also keine Krise wie in den USA oder Spanien währen der Finanzkrise erleben – aber Preiseinbrüche bis zu zehn Prozent bei Eigentumswohnungen und Eigenheimen sind durchaus möglich.“