
An einer Holzwickeder Tradition, die aus einer britischen Tradition erwachsen ist, konnten am Samstag die Mitglieder und Freunde des Deutsch-Britischen Clubs teilhaben. Zum „Christmas Carol Singing“ kamen zahlreiche Holzwickeder in der evangelischen Kirche in Opherdicke zusammen, um gemeinsam ihre Stimmen in weihnachtlicher Vorfreude erklingen zu lassen.
Britische Weihnachtsstimmung
Flackernde Kerzen, ein halb erleuchteter Adventskranz und das prächtige Gewölbe der evangelischen Kirche in Opherdicke boten eine stimmungsvolle Kulisse für das gemeinsame Singen, zu dem der Deutsch-Britische Club seine Gäste eingeladen hatte. Und die kamen zahlreich, gut 50 Menschen hatten Lust, zusammen im Advent ihre Stimmen erklingen zu lassen.
Was zu hören und vor allem zu singen war, waren weihnachtliche Lieder die beinahe jeder kennt und liebt. Angesichts des Gastgebers natürlich viele auf Englisch, aber auch viele traditionelle, deutschsprachige Weihnachtslieder. So erklang etwa „Fröhliche Weihnacht überall“ neben „Joy to the world“, „Away in a Manger“ folgte auf „Leise rieselt der Schnee“ und auch „Macht hoch die Tür“, mit allen Strophen fehlte nicht.
Zum ersten Mal begleitete Organistin Nina Aristova die Singenden und sorgte so für einen besonders feierlichen Klang. Auch sehr feierlich waren die Momente, in denen drei Club-Mitglieder etwa „Angels Carol“ oder „God Rest Ye Merry, Gentlemen“ a capella für die anderen Teilnehmer sangen. Und eine lustige Weihnachtsgeschichte lockerte in der Mitte die Veranstaltung noch einmal auf.

Alte und junge Tradition
Das Christmas Carol Singing ist in Großbritannien entstanden, erklärte Ursula Siebel-Militzer vom Deutsch-Britischen Club. „Wir haben es nach Holzwickede transportiert, allerdings in leicht abgewandelter Form“. Siebel-Militzer organisiert das alljährliche Singen des Clubs.
Hier ist es ein zentrales Ereignis und die Gäste sind eingeladen, zu kommen und mitzusingen. In Großbritannien allerdings ziehen die Sängerinnen und Sänger von Haus zu Haus, eine Tradition, die wahrscheinlich bis ins Mittelalter zurück geht.
Das Christmas Carol Singen des Deutsch-Britischen Clubs hat allerdings auch hier schnell verfangen und ist nach rund 20 Jahren zu seiner ganz eigenen, lokalen Tradition geworden. „Es ist eine schöne Sache, in der Vorweihnachtszeit gemeinsame zu singen, sowas macht man heute ja kaum noch“, so Ursula Siebel-Militzer.
Besonders galt dies in den letzten beiden Jahren, die aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen mussten. Dieses Jahr stand die evangelische Kirche Opherdicke den weihnachtlichen Sängerinnen und Sängern wieder offen. Allerdings mit einer neuen Herausforderung. Aufgrund der Energiekrise wird das Gebäude nur eingeschränkt geheizt, weswegen warme Kleidung angesagt war.
Warme Decken hatte der Deutsch-Britische Club aber auch bereit gelegt. Und wem das Singen zwar das Herz, aber nicht die Knochen gewärmt hat, der war nach der Veranstaltung eingeladen, sich gemeinsam mit dem Club bei heißem Tee und Gebäck auf das Fest einzustimmen