Nach filmreifer Verfolgungsjagd: Prozess platzt wegen ominösem Waldemar
Eine filmreife Verfolgungsjagd mit einem geklauten Auto endete auf einem Acker in Fröndenberg mit zwei verletzten Polizeibeamten. Mit dem Pkw-Diebstahl will der Fahrer allerdings nichts zu tun haben. Sein Verfahren vor dem Amtsgericht Unna wird nun neu aufgerollt – mit großem Zeugenprogramm.
Erst Einbruch und dann Autodiebstahl
Die Liste der Taten, die dem Fröndenberger (35) zur Last gelegt werden, ist lang. In den frühen Morgenstunden des 4. April soll er bei einem Einbruch in ein Haus in Bönen unter anderem den Schlüssel für einen Opel Corsa und anschließend das Auto geklaut haben. Mit dem Wagen, unter Drogeneinfluss und ohne Führerschein, so der weitere Vorwurf, war er am nächsten Tag in Fröndenberg unterwegs, begegnete im Bereich der Ardeyer Straße einer Polizeistreife und türmte, als er anhalten sollte.
Auf dem Acker kam es dann offenbar zum Showdown. Der Corsa kollidierte mit einem Streifenwagen. Einem Beamten fuhr er über den Fuß und einen anderen streifte er, so dass der zu Boden fiel. Auch musste er aus dem Auto gezogen werden. Zudem soll der Fröndenberger bereits 2019 Kaffee gestohlen, ein Auto demoliert und den Besitzer mit einem Messer bedroht und geschlagen haben.
Weitere Vorwürfe wurden nicht erörtert
Zur Erörterung der weiteren Vorwürfe kam es nun jedoch vor dem Unnaer Amtsgericht gar nicht. Der Prozess scheiterte an der Einlassung des Angeklagten hinsichtlich des Einbruchs inklusive Pkw-Diebstahl. Dafür, so betonte er immer wieder, sei ein ominöser Waldemar, den er „im Knast“ kennen gelernt habe, verantwortlich. Der habe ihm den Corsa als Auto seines Schwiegervaters präsentiert und er sei nach einer langen Nacht mit Alkohol und Drogen damit weggefahren, als Waldemar plötzlich verschwunden sei.
Angesichts dieser Version platzte der Prozess förmlich. Im Herbst soll der Fall mit vielen Zeugen an mehreren Verhandlungstagen erneut verhandelt werden.