
Da haben wir den Salat: Fröndenberg wird bis 2050 deutlich schrumpfen, zudem wird der Anteil weiblicher Bürger zunehmen. Nach Veröffentlichungen von Prognosen wie der jüngsten vom Land NRW erleben wir immer wieder den gleichen Reflex. Es wird gefragt, wie man gegensteuern kann. Und dann heißt es oft: „Wir müssen die Familien hierher locken.“

Das halte ich für falsch. Lasst Fröndenberg doch ruhig schrumpfen! Was ist schlimm daran, wenn die Ruhrstadt künftig nicht mehr über 20.000 Einwohner hat, sondern weniger als 19.000? Die Attraktivität einer Stadt bemisst sich nicht an der Anzahl der Einwohner, die Lebensqualität ebenso wenig. Im Gegenteil: Für (Tages-)Touristen haben kleinere Städte einen besonderen Reiz. Sie suchen bewusst den Gegenpol zu den großen Städten, die irgendwie doch alle ziemlich gleich aussehen.

Fröndenberg hat andere Trümpfe als seine Größe. Landschaftlich herrlich an Ruhr und Haarstrang gelegen, lädt sie dazu ein, sie zu besuchen oder dort zu wohnen. Es kann nicht immer nur um „höher, schneller, weiter“ gehen. Wird Fröndenberg kleiner, bietet das sogar Chancen. So könnten vielleicht Flächen entsiegelt und der Klimaschutz vorangetrieben werden. Die Ruhrstadt kann einen grünen Weg in die Zukunft gehen. Und das ist wahrlich nichts Schlechtes.
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