Einstimmig fiel das Votum des Werberings bei der Jahreshauptversammlung: Der Verkaufssonntag zur Fliegenkirmes am dritten September-Wochenende soll zugunsten einer Öffnung zum Bauernmarkt am ersten Oktoberwochenende aufgegeben werden. Dann hätte der Werbering weiterhin drei Verkaufssonntage im Jahr: zum Frühlingsmarkt, zum Bauernmarkt und zum Christkindelmarkt.
Angeregt hatte den Wechsel Petra Wiek vom gleichnamigen Augenoptik-, Juwelier- und Uhrengeschäft. „Beim letzten Bauernmarkt habe ich gesehen, dass sehr viele Leute vor meinem Schaufenster standen. Aber wir hatten ja geschlossen“, so Petra Wiek. Angesichts von rund 7000 Besuchern beim Bauernmarkt traf sie mit ihrem Vorschlag, künftig dafür auf den Termin bei der weniger frequentierten Fliegenkirmes zu verzichten, auf offene Ohren.
Verwaltung überrumpelt
Bei der Stadtverwaltung allerdings stößt der Beschluss der Händler auf überraschte Mienen. „Wir haben gerade erst vor einem Monat mit dem Werberingvorsitzenden Wolfgang Hüttner gesprochen, weil wir wegen des geänderten Ladenöffnungsgesetzes die ordnungsbehördliche Verordnung anpassen müssen“, sagt Matthias Weischer von der Stadtverwaltung. Daraufhin habe er die betroffenen Einrichtungen und Institutionen um Stellungnahme gebeten. Sieben davon hätten auch bereits geantwortet. Die wichtigste Stellungnahme - nämlich die der Gewerkschaft verdi - steht allerdings noch aus. Wichtig deshalb, weil verdi bekanntlich bereits elf Verkaufssonntage ausgebremst hat, darunter auch großformatige Events.
Stellt der Werbering einen Antrag auf Änderung der Verkaufssonntage, muss die Stadt der Verfahren neu starten.
Verkaufssonntage zum Bauernmarkt hat es übrigens bereits gegeben. 2011 verzichteten die Händler erstmals auf die Ladenöffnung zum Bauernmarkt.
1968 in Mönchengladbach geboren. Redakteurin des Hellweger Anzeigers seit 2000, seit 2006 in der Lokalredaktion Fröndenberg. Eine Tochter. Interessiert an Menschen und Buddhismus.
