Besondere Stärken fördern 19-Jähriger mit Lernschwäche arbeitet im Schmallenbach-Haus

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Auch beim Schneeschippen ist Mirco Brunetti (l.) gefragt – hier gemeinsam mit Gärtner Jens Menge (r.) und Dirk Roß von der Agentur für Arbeit Hamm (M.). © Udo Hennes
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„Meine Lieblingsarbeit ist das Rasenmähen“, sagt Mirco Brunetti. „Das macht mir am meisten Spaß.“ Der 19-Jährige arbeitet seit einem halben Jahr beim Schmallenbach-Haus in der Haustechnik. Er ist gemeinsam mit seinen Kollegen für die Gartenarbeit zuständig, pflanzt Blumen und kümmert sich um Hecken und Rasen. Auch im Haus übernimmt er einige Aufgaben, verteilt das Essen oder die Wäsche.

Für das Schmallenbach-Haus ist Mirco Brunetti eines von vielen Beispielen für gelebte Inklusion. Der Fröndenberger hat eine Lernschwäche und braucht deshalb bei vielen Aufgaben eine besondere Betreuung. „Er kann mittlerweile aber vieles auch schon alleine“, sagt sein Kollege Volker Buse. „Und viel wichtiger: Er passt super ins Team.“

Besonders zuverlässig und pünktlich

Das Schmallenbach-Haus setzt mit seinem Integrationsbetrieb schon seit 2011 auf Inklusion in vielen Bereichen. „Wir haben bisher viele sehr gute Erfahrungen gemacht“ sagt Salina Ebert vom Schmallenbach-Verbund. „Oft zeigen sich auch gerade bei Menschen mit Handicap besondere Stärken, beispielsweise in der Pünktlichkeit und in der Zuverlässigkeit.“

Bei Mirco Brunetti habe man bereits in der dreimonatigen Probebeschäftigung im vergangenen Jahr viel Entwicklungspotenzial gesehen und deshalb die Zusammenarbeit gerne verlängert. Gefördert wird das Arbeitsverhältnis von der Arbeitsagentur Hamm. Diese hatte auch zu Beginn den Kontakt hergestellt. „Für uns ist die Inklusion ein großes Anliegen“, sagt Dirk Roß, Reha-Spezialist bei der Agentur für Arbeit. „Menschen mit Einschränkungen können zwar meist nicht alles, aber das was sie können, können sie besonders gut.“

Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Auch für Mirco Brunetti ist der Schmallenbach-Verbund als Arbeitgeber ein echter Glücksgriff. „Ich wohne nur fünf Minuten von hier entfernt. Meistens fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit“, erzählt der 19-Jährige. Er sei froh, den Arbeitsvertrag bekommen zu haben und so ein Stück selbstständiger zu werden.

Dirk Roß von der Arbeitsagentur wünscht sich, dass in Zukunft noch mehr Betriebe den Mut haben, auch Menschen mit Einschränkungen einzustellen. „Arbeit gehört zur sozialen Teilhabe“, so Roß. „Menschen mit Behinderungen haben großes Potenzial. Es ist wichtig, das auch zu nutzen.“