Viele der Fotos, die seit Samstag in der Ausstellung „Fotografische Lichtkunst“ zu sehen sind, wirken surreal – wie aus einer anderen Welt. Oft ist nicht einmal erkennbar, was das Foto, auf dem die Kunst beruht, eigentlich zeigt. Das ist geheimnisvoll, spannend und manchmal auch verblüffend.
Michael Abraham hat sein Atelier auf dem Hof Sümmermann für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt. „Sonst sind die Wände ja voll mit meinen Fotos, aber ich wollte meinen Freunden die Möglichkeit geben, hier mit mir auszustellen“, sagt Abraham.
Bildanalysen und Ausstellungen
Gemeinsam mit H. Peter Czech, Ferdinand Hesener und Erich Port bildet er das Quartett Alpha. Die vier Männer treffen sich einmal im Monat, um ihre Fotografien zu besprechen, Ausstellungen zu planen und ihr Fachwissen auszutauschen.
Kunst – das ist der gemeinsame Leitsatz der vier – entsteht dann, wenn der Fotograf aus einem Bild etwas macht, wenn er ihm etwas Persönliches mitgibt. Das ist schon beim Entstehen des Fotos selbst möglich; etwa durch besondere Belichtungszeiten, das bewusste Bewegen der Kamera oder eine spezielle Inszenierung. Viel lässt sich aber auch mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen machen.

Ferdinand Hesener erklärte dem interessierten Publikum, wie er den Farben die Chance gab, sich in seinen Fotografien zu entfalten. © Marcel Drawe
Der Anspruch der Fotokünstler ist es nicht, ein „schönes“ Foto zu machen, sondern eines, mit dem sie experimentieren können. Das machte Ferdinand Hesener schon bei seiner Begrüßung im Rahmen der Vernissage deutlich. Es war ein auch fachlich besonders interessiertes Publikum, das zum Hof Sümmermann gekommen war. Da passte es, dass Hesener auch Fachzeitschriften mitgebracht hatte.
Fünf Bilder pro Künstler
Jeder der vier Mitglieder der Künstlergruppe ist mit fünf Werken vertreten – alle ganz bewusst im selben Format. Abraham, Czech, Hesener und Port erklärten, was sie fotografiert haben und wie sie daraus das gemacht haben, was das staunende Publikum bewundern kann.
Der Weg, Farben und Licht in eine Szenerie zu bringen, ist dabei komplizierter als viele Laien denken mögen. Mit „Markieren“ und „Farbe einfügen“ ist es nicht getan. Stattdessen werden Bildkopien übereinander gelegt, Filter verwendet und gemischt. Heraus kommen dann Fotos wie die, die jetzt auf dem Hof Sümmernann zu sehen sind. Und die haben tatsächlich etwas von Lichtkunst.
Bis zum 31. Dezember
Die Ausstellung „Fotografische Lichtkunst“ ist noch bis zum 31. Dezember im Fotoatelier von Michael Abraham auf dem Hof Sümmermann zu sehen. Geöffnet ist das Atelier mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Kontakt zu Michael Abraham bekommen Interessierte unter Tel. (0173) 5151371 sowie per E-Mail an abraham-photography@email.de.
Gebürtiger Mendener, inzwischen in Werne an der Lippe zuhause. Jahrgang 1975. Seit April 2010 im Zeitungsverlag Rubens. Liebt das Lokale und den Kontakt zu den Menschen. Privat Gladbach-Fan, Hühnerhalter und Vater einer Tochter.
