Elektro-Carsharing Fröndenbergs Vereine haben bei Mobilität ganz andere Ideen

Eine Elektro-Rikscha für die Vereine – im Bild eine Fahrradrikscha in Schwerte – wurde als Wunsch bei einer Befragung der Fröndenberger Stadtverwaltung geäußert.
Eine Elektro-Rikscha für die Vereine – im Bild eine Fahrradrikscha in Schwerte – wurde als Wunsch bei einer Befragung der Fröndenberger Stadtverwaltung geäußert. © Archiv/Reinhard Schmitz
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Den vielen ehrenamtlich Tätigen in der Stadt wollte die SPD-Fraktion das Leben erleichtern: Die Verwaltung war aufgefordert, die Anschaffung eines mehrsitzigen Elektrofahrzeugs als Carsharing – also mieten und teilen – zu prüfen.

Das Ergebnis fällt womöglich für viele etwas überraschend aus: Das Interesse an einem solchen Mobilitätsmodell ist nämlich recht gering. Von 150 Vereinen, Interessengemeinschaften, Institutionen und Einzelpersonen, die das Rathaus auf Wunsch des Kulturausschusses angeschrieben hatte, kamen immerhin 77 Rückmeldungen.

Förderprogramm zahlt 40 Prozent

69 Prozent der Antworten waren negativ: 53 Befragte haben selbst ein grundsätzliches Interesse an einem E-Carsharing verneint; nur 24 Vereine und Institutionen äußerten sich zustimmend.

Die Verwaltung hat zudem berechnet, was ein Mehrsitzer kosten würde. Die Befragten, die Interesse an einem Fahrzeug bekundeten, gehen von einem Bedarf zwischen acht und 16 Sitzplätzen aus.

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Förderprogramm „Emissionsarme Mobilität“

Ermöglicht wird die Refinanzierung von 40 Prozent der Anschaffungskosten. Allerdings sind die Rahmenbedingungen zu beachten, u. a.:

Der Kulturausschuss befasst sich in seiner Sitzung am heutigen Dienstag, 28. Februar, 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Stiftsgebäudes, mit dem Thema.

  • gefördert werden reine Batterieelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge;
  • maximal 8 Sitzplätze plus Fahrer;
  • Fahrleistung in Nordrhein-Westfalen muss mindestens 50 Prozent betragen;
  • Antragstellung ist jederzeit möglich
  • Die Richtlinie tritt am 30. Juni 2024 außer Kraft.

Ohne Personenbeförderungsschein kommt als größtmögliches Fahrzeug ein Neunsitzer – acht Fahrgäste plus Fahrer – in Betracht. Je nach Modell liegen die Anschaffungskosten bei rund 60.000 Euro.

Zöge das Förderprogramm „Emissionsarme Mobilität“, könnte ein Zuschuss von 40 Prozent beantragt werden; 36.000 Euro Eigenanteil verblieben dann noch. Selbst wenn alle Förderbedingungen erfüllt werden könnten: Wegen des geringen Nutzungsinteresses schlägt die Verwaltung vor, die Idee nicht weiterzuverfolgen.

Nicht weniger bemerkenswert als der offenbar kaum vorhandene Bedarf an einem Fahrzeug bei den ehrenamtlich Tätigen in der Stadt sind die Reaktionen, die die Befragten stattdessen äußerten.

Sondertarif an den E-Ladesäulen

So sei Verwunderung geäußert worden, dass die Stadt angesichts der aktuellen Haushaltslage ein solches Angebot machen wolle. Andere sahen keine Möglichkeit, die Mietkosten aufzubringen. Für Vereine mit Mannschaftssportarten oder Schützenvereine sei selbst das größtmögliche Fahrzeug zu klein.

Aber auch Wünsche gab es: Ein Sondertarif an den E-Ladesäulen für Ehrenamtliche und die Installation einer Ladesäule im Osten der Stadt wurden angeregt. Auch solle stattdessen der Bahnhaltepunkt zwischen Dellwig und Langschede vorangetrieben werden. Besonders ausgefallen, war der Wunsch nach einem speziellen Gefährt: einer Elektro-Rikscha.

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