Nach Großbrand am Hafen: Recyclinghof dankt seinen „Schutzengeln“
Im Dortmunder Hafen ist es Ende Juni bei einer Recyclingfirma zu einem Großbrand gekommen. Zwei Passanten haben Schlimmeres verhindert – die Firma hat sie jetzt ausfindig gemacht.
von Wilco RuhlandHafen, Dortmund / / Lesedauer: 4 Minuten
Jetzt hat die Firma die beiden Personen ausfindig gemacht, die maßgeblich mit dafür gesorgt hatten, dass das Ganze nicht noch schlimmer wurde.
„Wenn die nicht reagiert hätten, hätte das eine Katastrophe werden können“, sagt Philipp Kayna vom Unternehmen im Gespräch mit der Redaktion einige Wochen nach dem Brand.
In der Nacht zum 30. Juni (Dienstag) hatten mehrere Müllcontainer – die nach Angaben der Feuerwehr hauptsächlich mit Papier und Holz befüllt waren – Feuer gefangen.
Vier solcher Boxen standen lichterloh in Flammen. Das große Glück für die Firma waren die zwei Passanten, die von der Franziusbrücke aus gegen 1 Uhr nachts den Feuerschein bemerkten und umgehend reagierten. Von dieser Brücke ist das Firmengelände zum Teil einsehbar.
Sie alarmierten die Feuerwehr, die die weitere Ausbreitung des Feuers glücklicherweise schnell verhindern konnte.
„Durch die Zivilcourage von Herrn Lippinksi und Herrn Özcan, die unmittelbar nach der Sichtung der ersten Flammen die Feuerwehr und die Polizei verständigt haben, konnte der Brand durch die Feuerwehr schnellstmöglich eingedämmt und ein größerer betrieblicher Schaden verhindert werden“, teilt das Unternehmen zusätzlich schriftlich mit.
Geschäftsführer Martin May, Personalleiter Erwin Marx und der Betriebsratsvorsitzende Oliver Griebner machten ihre beiden „Schutzengel“ mit Hilfe der Feuerwehr ausfindig.
Vor Ort dankten sie ihnen in der Woche nach dem Brand im Namen des Unternehmens und der gesamten Belegschaft mit einem kleinen Präsent für ihren Einsatz.
„Es roch mindestens drei Tage lang“
Die Einschränkungen für die Firma hielten sich unterdessen in Grenzen. Der Betrieb hatte am Folgetag „ein paar Einschränkungen“ durch den andauernden Feuerwehr-Einsatz, der bis nach 11 Uhr mittags ging.
Und „es roch auch noch mindestens drei Tage lang nach Feuer“, sagt Philipp Kayna, der sein Büro unweit des Brandortes hat. Der Geruch war in der Brandnacht auch der Grund, warum die Feuerwehr über die App NINA eine amtliche Warnung hinausschickte.
Fenster und Türen sollten wegen der „starken Geruchsbelästigung“ geschlossen bleiben. Messungen der Feuerwehr ergaben aber, dass es zu keiner gefährlichen Schadstoffbelastung gekommen war.
Baujahr 1993, gebürtig aus Hamm. Nach dem Germanistik- und Geschichtsstudium in Düsseldorf und dem Volontariat bei Lensing Media in der Stadtredaktion Dortmund gelandet. Eine gesunde Portion Neugier und die Begeisterung zum Spiel mit Worten führten zum Journalismus.