
Geht es um die Information, dass die GSW die Temperaturen in ihren Hallenbädern wieder anheben wird, dann ist Barbara Littwin hellauf begeistert: „Wir sind froh, dass es wieder etwas wärmer geworden ist“, sagt die Leiterin der Wassergymnastik des SuS Oberaden, die immer donnerstags im Hallenbad in Heeren-Werve stattfindet.
„Vor allem die Luft war kühl und wenn man bei der Wassergymnastik mit den Schultern aus dem Wasser ragte, dann wurde es wirklich kalt. Einige unserer Damen haben sich deshalb Neoprenanzüge gekauft“, sagt Barbara Littwin. Nicht kommentieren möchte sie jedoch eine Nachricht, die sie den Mitgliedern der SuS-Abteilung Hallen- und Wassergymnastik zukommen lassen musste. Aufgrund der steigenden Energiekosten nehmen die GSW den Vereinen mehr Geld für die Nutzung der Wasserflächen ab – und deshalb musste der SuS die Mitgliedsbeiträge anheben.
Dabei hatten die GSW erst Mitte der Woche bekannt gegeben, dass ein Gasmangel in ihren Augen keine große Gefahr mehr sei und man daher nicht mehr am Gas sparen müsse, sondern die Temperatur in den Bädern wieder anheben könne. Wenn die Zeche für den Mehrverbrauch des teuer eingekauften Gases auch andere zahlen, ist das betriebswirtschaftlich betrachtet keine schlechte Lösung. Welches Signal das aber aussendet, mag niemand öffentlich kommentieren, nicht einmal die Stadt Bergkamen, die bekanntlich Gesellschafter der Gemeinschaftsstadtwerke sind.
Dabei wird die Stadt durch die Erhöhung der Wassernutzungsgebühren ebenfalls stärker als zuvor zur Kasse gebeten, wie Heiko Rahn vom Stadtsportamt berichtet. Denn die Stadt Bergkamen unterstützt ihre Schulen und Vereine finanziell, wenn es um die Nutzung von Sportstätten geht.
„Wir haben auch eine Rechnung mit erhöhten Preisen bekommen“, sagt Rahn. Doch nicht nur deshalb kann die Stadt den Wassersport-Vereinen oder Abteilungen nicht stärker unter die Arme greifen als bislang: „Früher gab es Angebote im Lehrschwimmbecken der Bodelschwingh-Schule“, erklärt Rahn. Doch als das schließen und die Schwimmer auf andere Einrichtungen ausweichen mussten, blieb es dabei, dass die Stadt für die Bestandsangebote die Kosten übernahm. „Wenn die Vereine allerdings neue Angebote schufen, mussten sie selbst sehen, wie das finanziert bekommen“, erklärt Rahn.
Das tat auch der SuS Oberaden – doch von der Preiserhöhung der GSW sind nun alle das Wasser nutzenden Mitglieder betroffen, egal, ob langjährige Nutzer der Angebote oder nicht. Denn da greift der Vereinsgedanke, bei dem alle Kosten durch alle Mitglieder geteilt werden. „Sonst würde es für die Mitglieder der neuen Gruppen ja auch noch teurer“, erklärt Barbara Littwin. Immerhin friert jetzt beim Schwimmen keiner mehr.