Theaterverein Overberge will der Pandemie trotzen: „Wir geben nicht auf und kommen wieder“
Wenn es die Corona-Pandemie nicht gegeben hätte, dann wüsste Gerlinde Schlösser sehr genau, wo sie sich fast den ganzen Tag befinden würde: Die Overbergerin wäre im studio theater. Dort würde sie sich um die neuste Aufführung des Theatervereins Overberge kümmern. Sie ist die Regisseurin bei den Aufführungen des Theatervereins – mit einer atemberaubenden Erfolgsquote. Im Normalfall sind alle vier Aufführungen ausverkauft und es gibt immer einige Enttäuschte, die keine Karte bekommen haben. Das wäre in diesem Jahr kaum anders gewesen.
Aufführung 2021 schon im August abgesagt
So aber sitzen die erfolgsverwöhnten Laienschauspieler zurzeit zuhause und hoffen, dass es zumindest Ende Januar 2022 wieder Aufführungen im studio theater geben wird. Der Verein hatte schon auf seiner Jahreshauptversammlung im vergangenen August beschlossen, auf die Aufführung in diesem Januar zu verzichten – obwohl die Infektionszahlen damals noch niedrig waren. „Wir hatten schon das eine oder andere Stück ins Auge gefasst“, sagt Schlösser.
Bei der Versammlung in einem großen Raum konnten die Mitglieder noch viel Abstand halten. Bei den Proben auf der Alm sei das jedoch nicht möglich, sagt Schlösser – und deshalb entschloss sich der Verein zur Absage.
Zurzeit liegt das Vereinsleben fast völlig brach – schon weil sich die Mitglieder wegen der Pandemie-Lage noch nicht einmal im kleinen Kreis persönlich sehen können. „Wir halten über eine Whatsapp-Gruppe Kontakt und erfahren zumindest so, wie es den anderen geht“, sagt Schlösser.
Verein hofft auf Corona-Impfungen und Lockerungen bis zum Herbst
Dennoch ist der Theaterverein fest entschlossen, die Aufführung des nächsten Stücks 2022 nicht noch einmal ausfallen zu lassen. Sie hoffe darauf, dass im Laufe des Jahres die meisten Menschen geimpft sind und dass es früh genug Lockerungen gibt.
Die müsste es schon im Herbst geben, denn die Aufführungen des Theatervereins benötigen ausreichend Vorlauf. Zuerst muss das passende Stück ausgesucht werden. Dann müssen die Schauspieler ihre Texte lernen. Im Herbst und Winter sind dann jeweils die gemeinsamen Proben und auch die Kulissen muss der Theaterverein bauen.
Schlösser und die anderen Mitglieder des Vereins warten schon sehnsüchtig darauf. „Früher habe ich manchmal gedacht: Ach, jetzt musst du noch los – jetzt würde ich es gern tun“, sagt sie. Für sie ist ganz sicher, dass der Theaterverein überlebt und seine nächste Komödie zeigt. „Wir geben auf keinen Fall auf und kommen wieder“, sagt sie.