Hinter dem Hotel an der Jockenhöfer-Kreuzung stehen noch Fragezeichen
Wer mit dem Werner Unternehmer Alfons Böcker über seine Pläne für ein Hotel auf der Jockenhöfer-Brache redet, erlebt am Telefon einen ziemlich euphorischen und optimistischen Gesprächspartner. Bei Baudezernent Dr. Hans-Joachim Peters klingt bei diesem Thema deutlich mehr Skepsis durch.
Dabei hat er gegen zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten in Bergkamen nichts einzuwenden: „Bedarf ist sicherlich vorhanden.“ Und auch, falls sich auf der Brachfläche an der Kreuzung Werner Straße/Westenhellweg endlich etwas tut, dürfte das im Rathaus auf Wohlgefallen stoßen.
Zumal Böckers Plan eine etwas andere Qualität hat als eine Tankstelle oder ein Gebrauchtwagenhandel. Von solchen Anfragen hatte der Immobilienmakler berichtet, der vom Grundstückseigentümer beauftragt ist, einen Pächter zu finden. Diese Vorhaben ließe der bestehende Bebauungsplan aber wohl ohnehin nicht zu.
Städtebauliche Qualität am Eingangstor zur Stadt
Da die große Kreuzung in Rünthe so etwas wie das nördliche Eingangstor von Bergkamen ist, legt der Baudezernent zudem Wert auf eine gewisse städtebauliche Qualität. Doch selbst die lasse sich mit der von Böckers Firma geplanten Modul- und Fertigbauweise erreichen, meint Peters.
Das Problem sind die viel befahrenen Straßen, an denen das geplante Hotel liegen würde. Der Verkehrslärm ließe sich für die Übernachtungsgäste wohl mit technischen Möglichkeiten eindämmen. Aber wer wie Böcker ein Hotel beziehungsweise ein Boardinghouse mit Zimmern und Apartments für längerfristige Nutzer plant, der muss auch Parkplätze anbieten. Dabei wird es nicht nur mit dem Raum schwierig, sondern vor allem mit der Zufahrt.
Auch Straßen NRW hat ein Wort mitzureden
Die Jockenhöfer-Kreuzung ist die verkehrsreichste in ganz Bergkamen, sodass es dort schwierig sein dürfte, eine Ein- und Ausfahrt anzulegen. Zumal es sich um eine Bundes- (Werner Straße) bzw. Landesstraße (Ostenhellweg) handelt und Straßen NRW ein Wort mitzureden hat. Die Landesstraßenhüter sind meist nicht sonderlich begeistert, wenn der fließende Verkehr unterbrochen wird.
Ein Alternative könnte aus Peters‘ Sicht eine Tiefgarage sein. Aber die würde die Kosten nach oben treiben. Bisher steht die Finanzierung noch gar nicht, weil Böcker auf der Suche nach einem Betreiber ist. Trotz des Optimismus des Werner Unternehmers stehen also noch einige Fragezeichen hinter dem Projekt für die Jockenhöfer-Fläche.