Fahrten an Gymnasium günstiger als erwartet Willy-Brandt-Gesamtschule muss Preise anziehen

Ein Gruppenfoto einer Schulklasse in Montage mit einem Portrait von Mirja Beutel.
Nachdem Corona die Klassenfahrten für einige Zeit lahmgelegt hat, kann auch das Städtische Gymnasium in Bergkamen wieder auf Klassenfahrten gehen, berichtet Schulleiterin Dr. Mirja Beutel. So wie (hier zu sehen) 2019 beim Russland-Austausch. © Privat/Stefan Milk
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Dass Anbieter von Klassenfahrten mit Blick auf die momentanen Kostensteigerungen ihre Preise hochschrauben, hindert die Schulen nicht daran, mit ihren Schülern auf Tour zu gehen. Nicht nur in Kamen, wo alle weiterführenden Schulen weitestgehend an ihren Zielen festhalten, sondern auch in Bergkamen.

„Bisher war es zum Glück noch nicht notwendig, die Zielorte umzuplanen”, berichtet Dr. Mirja Beutel, die Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums. Das freue sie besonders mit Blick auf die Skifreizeit der Jahrgangsstufe 9, da diese zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie stattfinden kann. Ihr schließt sich in diesem Jahr auch die EF an, um die verpasste Fahrt nachzuholen.

Bestimmte Fahrten erhalten Zuschüsse

In die Berge geht es jedoch nur für einen Teil der Schüler. „Diese Fahrt ist nach persönlicher Präferenz aufgeteilt”, erklärt Beutel. Wer sich nichts aus dem Sport macht, fährt nach Berlin und kann da zum Beispiel den Bundestag besuchen. „Für diese Fahrt bekommen wir auch öffentliche Fördergelder”, fügt Beutel an. Das liege an ihrem politischen Schwerpunkt.

Für solche Zuschüsse ist die Schule dankbar. Aufgrund der gestiegenen Kosten wurde das Fahrtenbudget über einen Schulkonferenzbeschluss erhöht. Theoretisch müssten die Schüler jetzt für eine Klassenfahrt mehr zahlen. Doch: „Die Kollegen haben gut verhandelt”, sagt Beutel zum Beispiel über Unterkünfte. Dadurch sei der tatsächliche Kostenanstieg recht gering.

Gymnasium spart bei den Fahrten

Die Fahrt der Sechstklässler in die Eifel koste somit unter 200 Euro, wie die Schulleiterin erklärt. Zusätzlich spart auch die Stufenfahrt der künftigen Q2, die nach den Sommerferien stattfindet, Geld. „Es gibt keine separaten Fahrten für die LKs”, so Beutel. Das liege aber vor allem daran, dass die Stufe relativ klein sei. Nun geht es für die Abiturienten gesammelt in die Toskana.

Ebenfalls nach Italien fahren die Lateinkurse der Oberstufe. Nachdem die Fahrt in den zurückliegenden Jahren zuerst wegen Corona abgesagt und im vergangenen Jahr auf den Zielort Trier beschränkt wurde, soll es jetzt nach Rom gehen.

Ein Blick auf das römische Kolosseum.
Ein beliebtes Reiseziel für Abschluss- oder Sprachfahrten ist Rom. Dahin geht es auch für Schüler des Gymnasiums und der Gesamtschule. © picture alliance/dpa/KEYSTONE

Gesamtschule hebt Kostenrahmen an

Eine Rom-Fahrt ist auch für die Sprachschüler der zwölften Klasse an der Willy-Brandt-Gesamtschule geplant. Die Fahrt der Latein- und Französischkurse wechselt sich traditionell jährlich mit einer Fahrt in die Türkei oder England ab und ist freiwillig. „Damit nicht jeder zwangsweise noch zusätzliche Kosten zur Abschlussfahrt in der Jahrgangsstufe 13 hat”, erklärt Schulleiterin Dr. Jennifer Lach.

Die Fahrten seien generell teurer geworden, berichtet sie. So wurde der Kostenrahmen angehoben: „Man merkt, dass man damit nicht hinkommt.” Deshalb liege das neue Limit für die Summe der Kosten pro Sekundarstufe jetzt bei 900 statt 700 Euro.

„Die Skifreizeit hat Kultstatus”

Denn die Gesamtschule hält prinzipiell an ihrem Fahrtenkonzept fest. Danach finden die Klassenfahrten in der zweiten oder dritten Woche vor den Herbstferien statt. Die Klassen, die zu dieser Zeit daheim bleiben, haben dann eine Projektwoche.

Nach London geht es für einige Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule alle zwei Jahre.
Nach London geht es für einige Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule alle zwei Jahre. © dpa-tmn

Schwerpunktmäßig wird auch in der sechsten Klasse eine Fahrt geplant: Je nach deren Profil geht es bei der Klassenfahrt entweder sportlich oder naturwissenschaftlich zu. Auf jeden Fall sportlich wird es in der EF, wenn die Schüler ins österreichische Heinzenberg fahren. „Diese Fahrt hat Kultstatus”, so Lach. Daher sei die Skifreizeit in der Schule kein Diskussionsthema.

Was sich jedoch ändern wird, ist die Fahrt der achten Klasse. Hier ging es traditionell nach Nordwalde. „Der Veranstalter ist pleite gegangen”, gibt Lach als Grund an. „Jetzt suchen wir gerade nach einer Alternative.” Das, so scheint es, ist aber zunächst das einzige Ziel, das von der Schule überdacht werden muss.

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