Dem geschrumpften Integrationsrat fehlt vor der ersten Sitzung schon ein Mitglied
Fast jeder fünfte Bergkamener hat eine sogenannte Migrationsgeschichte. Das heißt: Mindestens ein Elternteil ist im Ausland geboren. Der Anteil der Bergkamener mit einem Pass, der nicht zu einem EU-Land gehört, lag 2017 noch bei fast zehn Prozent. Die Interessen dieser großen Gruppe in der Bergkamener Bevölkerung soll der Integrationsrat vertreten.
Eigentlich waren 10.190 Bergkamener bei den Integrationsratswahlen im vergangenen September wahlberechtigt – aber nur 1059 nahmen teil. Auch der Integrationsrat ist nicht so groß, wie er eigentlich sein dürfte: Es trat nur die Liste „Vielfalt ist unsere Stärke“ mit fünf Kandidaten an und eine Einzelbewerberin – sechs Kandidaten für eigentlich neun Plätze.
Irina Volkova will weiterhin mitarbeiten und Ideen einbringen
Jetzt ist die Liste unter sich: Die Einzelbewerberin Irina Volkava meldete sich schon vom Integrationsrat ab, bevor er auch nur einmal getagt hatte. Das hat allerdings einen sehr einfachen Grund: Volkova kann keinen Sitz im Bergkamener Integrationsrat mehr einnehmen, weil sie gar nicht mehr in Bergkamen wohnt. Die Familie, die eigentlich innerhalb von Bergkamen nach Rünthe ziehen wollte, habe sehr kurzfristig ein Haus in der Nachbarstadt Werne bekommen. Dort wohnt sie jetzt – und deshalb musste sich Elena Volkova abmelden.
Offenbar hat sie sich aber so gut mit den anderen Mitgliedern des Integrationsrats verstanden, dass sie weiter Kontakt halten will. „Sie will weiter mitarbeiten und Ideen einbringen. Nur an den öffentlichen Sitzungen darf sie nicht mehr teilnehmen“, sagte der kommissarische Integrationsbeauftragte Christian Scharwey, der den Integrationsrat betreut.
Mitglieder wollen jetzt Arbeitsschwerpunkte festlegen
Um welche Arbeitsschwerpunkte sich der Integrationsrat kümmern will und wer als Vorsitzender oder Vorsitzende kandidiert, wird sich vermutlich in dieser Woche entscheiden, wenn sich die Mitglieder des Integrationsrats zusammensetzen.
Die Liste „Vielfalt ist unsere Stärke“ setzt sich aus Mitgliedern mit und ohne sogenannten Migrationshintergrund zusammen. Von den Mitgliedern des Rates aus der vergangenen Wahlperiode trat niemand mehr an.
Bis zur ersten offiziellen Sitzung mit der Wahl des Vorsitzenden wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Die konstituierende Sitzung des Integrationsrates ist für den 25. Februar geplant. Dann sind auch die Ratsmitglieder dabei, die den Rat ergänzen.