Corona-Infektionen in Bergkamen vor allem in der Familie
Die Dezernentin Christine Busch, in Bergkamen auch zuständig für Sicherheit und Ordnung, wehrt sich gegen den Eindruck, dass die Stadt im Kreis Unna so etwas wie ein Corona-Hotspot ist. Die hohe Zahl an festgestellten Infektionen in dieser Woche nennt sie „Zufall“ – auch wenn Bergkamen oft an der Spitze bei den Infektionen lag. Es gebe kein nachvollziehbares Ereignis wie eine Hochzeit oder eine private Feier, durch die es zu vielen Neuinfektionen gekommen ist, versichert sie. „Wir sind bei unseren Kontrollen auf nichts dergleichen gestoßen“, sagt Busch.
Mehrere größere Familien von Infektionen betroffen
Ein Blick auf die Liste der infizierten legt für sie eine ganz andere Erklärung nahe: Zu den meisten Infektionen kommt es offenbar in der engeren Familie. Meist schleppe ein Infizierter den Virus ein und stecke andere Familienmitglieder mit an. Offenbar sind unter den Infizierten auch einige größere Familien. Dadurch waren gleich relativ viele Menschen betroffen.
Ansonsten kann Busch in ihrer Liste nur Einzelpersonen verteilt über das gesamte Stadtgebiet ausmachen, die sich irgendwo infiziert haben. Hinzu kommen eine einzelne Infektion in einem Seniorenheim. Ein Zusammenhang sei nicht zu erkennen, versichert die Dezernentin.
Die Zahl der Bergkamener, bei denen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde, ist an diesem Freitag erstmals seit Tagen auch wieder auf einen einstelligen Wert gefallen. Bis zum Freitagmittag meldete das Kreis-Gesundheitsamt sechs Menschen aus Bergkamen, bei denen der Corona-Test seit Donnerstag positiv war. Das ist zwar immer noch die zweithöchste Zahl hinter Lünen mit elf nachgewiesenen Neuinfektionen, aber deutlich weniger als in den vergangenen Tagen.
Zahl der aktiv Infizierten erstmals in dieser Woche gesunken
Auch die Zahl der aktiv mit dem Coronavirus infizierten Bergkamener ist erstmals seit Tagen wieder gesunken: um fünf von 130 auf 125. Das liegt daran, dass mehr Menschen als wieder genesen gelten, als neu erkrankt sind. Nach den Maßstäben des Kreis-Gesundheitsamtes haben elf Menschen aus Bergkamen die Infektion mit dem Coronavirus überstanden – auch wenn einige möglicherweise noch unter Folgen der Infektion leiden.
Seit dem Beginn der Pandemie haben sich jetzt 1646 Menschen aus Bergkamen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt 1489 gelten als wieder genesen, 32 Menschen sind an oder mit einer Corona-Infektion verstorben. Todesfälle werden dem Gesundheitsamt aber oft noch nach längerer Zeit nachgemeldet.