Auf den holprigen Start folgt die Erleichterung. Einen Tag nach der Eröffnung der neuen Postfiliale im Kiosk der Familie Rishmawi an der Alten Münsterstraße macht Inhaber Raid Rishmawi einen zufriedenen Eindruck. „Das Feedback unserer Kunden ist großartig. Wir haben Blumen und Schokolade von ihnen geschenkt bekommen“, erzählt der Familienvater.
Die Eröffnung des Geschäftes verzögerte sich am 2. Dezember um etwa fünf Stunden, da es Probleme mit dem Internet gab und dadurch die Kassen noch nicht funktionierten. Die Kunden wurden so gut es ging an der Tür bedient. Gegen 13 Uhr wurde die Tür dann geöffnet: „Wir waren alle froh, dass es so schnell geklappt hat. Das haben wir nicht erwartet“, erzählt eine Angestellte.
Rund 1500 Pakete innerhalb von 24 Stunden
Einen Tag später ist das Geschäft in vollem Gange. Die vier Angestellten haben alle Hände voll zu tun, um die Menschenschlange im Verkaufsraum zu bedienen. Trotz des Andrangs wirken sie gelassen. Innerhalb eines Tages wanderten bereits rund 1500 Pakete über den Tresen. „Das ist normal zur Weihnachtszeit“, betont Rishmawi. „Dadurch, dass wir am Samstag geschlossen hatten, haben sich die Pakete angestaut“, erklärt er. Und es gebe noch einen weiteren Grund für den Andrang: „Es war Black Friday, wo die Leute im Onlinehandel ordentlich zugeschlagen haben.“
Rishmawi vermutet, dass in dieser Weihnachts-Saison mehr Pakete als letztes Jahr über seinen Laden verschickt werden, da die Kunden die Stadt zum Abgeben der Post nicht mehr verlassen müssen. Das Geschäft sei für den Ansturm jedenfalls gewappnet, da sich die Lagerfläche verdoppelt habe.

Die Rollcontainer füllen sich schnell mit Paketen. Rund 1500 gingen innerhalb eines Tages ein. © Sylva Witzig
Neue Mitarbeiter werden bereits voll eingespannt
Damit der Betrieb rund läuft, wurden zwei neue Angestellte engagiert. Die halfen auch schon beim Umzug mit und hätten sich bereits gut integriert. Die Arbeit in der Filiale mache ihm noch mehr Spaß als der Kioskbetrieb, sagt Rishmawi.
„Man kommt mit den Leuten ins Gespräch. Und die Werner sind fast alle nett“, erzählt er. Natürlich gebe es auch einmal Leute, die sich beschweren. Doch Familie Rishmawi tut nach eigenen Angaben alles, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Zwei weitere Kioske betreibt die Familie in Werne.
Ganz fertig ist die neue Post-Filiale noch nicht: Die Schließfächer, die sich noch auf der anderen Straßenseite im alten Postgebäude befinden, werden in den Verkaufsraum umziehen. Der Automat für Kontoauszüge und Bankauszahlungen werde erst im Januar aufgestellt. Geld abheben und einzahlen könne man bis dahin aber problemlos am Schalter. Und es wird im kommenden Jahr noch „weitere Neuerungen“ geben, die Rishmawi vorerst geheim hält.